Die US-Regierung unter Barack Obama schlägt noch einmal richtig zu gegen Deutschlands größtes Bankhaus. (Bild: pixabay.com / CC0 Public Domain).
Die US-Regierung unter Barack Obama schlägt noch einmal richtig zu gegen Deutschlands größtes Bankhaus. (Bild: pixabay.com / CC0 Public Domain).

Kommentar – So viel musste noch kein US-Konzern in Europa als Strafe abdrücken. Doch die Obama-Regierung macht in ihren letzten Regierungswochen nun der Deutschen Bank noch eine saftige Rechnung auf:

7,2 Milliarden US-Dollar soll Deutschlands größtes Bankhaus als Strafe in den USA für „faule Hypothekengeschäfte“ bezahlen. Das ist eine irre hoch anmutende Rechnung. Zum Vergleich: Die Bank of America, welche ähnliche Hypotheken-Vergehen begangen hatte, wie die Deutsche Bank, musste zwar um die 16 Milliarden US-Dollar Strafe bezahlen. Nur: Die Bank of America hat einen Börsenwert, der gut neun Mal größer ist, als jener der Deutschen Bank.

Das bedeutet: Die Bank of America kann sich viel leichter refinanzieren, als die sowieso schon mit dem Rücken zur Wand stehende Deutsche Bank.

Warum deutsche Medien angesichts der völlig überzogenen Abzock-Strafe in den USA, welche US-Präsident Barack Obama mit seiner Demokraten-Administration nun Deutschland als Geschenk hinterlässt, auch noch schreiben:

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Deutschlands größtes Bankhaus sei „mit einem Blauen Auge“ davon gekommen, steht in den Sternen.

Die Milliarden-Strafen basieren im Wesentlichen auf dem folgenden Vorwurf: US-Behörden sagen, die Deutschen Bank habe in erheblichem Ausmaß Tricksereien im Immobilienmarkt der USA begangen. Dabei sei vielen Menschen hoher Schaden entstanden:

  • So habe die Deutsch Bank „faule Hypotheken“ in „hochkomplexe Wertpapieren“ gebündelt. Das habe man Kunden aber nicht ausreichend transparent gemacht, so dass diese dann von der Krise kalt erwischt worden seien und sich von der Deutschen Bank betrogen gefühlt hätten.
  • Denn als die Weltwirtschaftskrise in den USA 2008 ihren Lauf nahm, waren die aufgelegten Wertpapiere der Deutschen Bank über Nacht wertlos geworden. Kunden hatten, wie im Falle der Bank of America, Milliarden verloren und blieben auf hohen Verlusten bis heute sitzen.

Ursprünglich war zwar eine Strafe von rund 14 Milliarden Dollar im Raum gestanden. Doch auch die 7,2 Milliarden erscheinen unverhältnismäßig hoch. Kein einziger amerikanischer Konzern musste jemals so hohe Strafen in Europa bezahlen.

Nicht einmal Microsoft wurde so zur Kasse geben, als das US-Unternehmen jahrelang mit seinem in Windows integrierten Internet Browser versucht hatte, vorsätzlich den Wettbewerb tot zu machen. Beziehungsweise hatte Microsoft über Jahre versucht, im Browser-Geschäft erst gar keinen Wettbewerb hochkommen zu lassen.

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Dabei sollte man die Bedeutung von Web-Browsern nicht unterschätzen: Sie sind der Schlüssel wenn es darum geht, Nutzergewohnheiten von Milliarden Menschen im Internet zu analysieren und den Erkenntnis-Mehrwert beispielsweise in Form von ausgespielter personalisierter Werbung zu monetarisieren. Der Browser ist nun mal das Nadelöhr ins Internet.

Für die Deutsche Bank ist die von der US-Administration ausgesprochene Hypothekenstrafe in Höhe von 7,2 Milliarden Dollar mehr, als sie an Sicherheiten zurückgelegt hatte (5,9 Milliarden).

Die 7,2 Milliarden Dollar gliedern sich in zwei Tranchen auf: 3,1 Milliarden gehen direkt in den amerikanischen Staatshaushalt. 4,1 Milliarden Dollar erhalten Kunden, welche durch die krummen Beratungsgeschäfte der Deutschen Bank im Bereich der Hypotheken Schäden erlitten hatten.

Die jetzt durch die US-Regierung ausgesprochene Strafe ist vorläufig. Bereits im vierten Quartal 2016 werde die Bilanz des Dax-Konzerns mit 1,17 Milliarden Dollar belastet, heißt es.

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Die 4,1 Milliarden Dollar, welche die Deutschen Bank direkt an Kunden ausschüttet, sollen dafür dienen, beispielsweise Darlehensbedingungen für Kreditnehmer verbraucherfreundlicher zu gestalten. Betroffen sind entsprechend Wohnungskäufer oder Hauskäufer.

Auch wenn nun der erste Shit von den Schuhen der Deutschen Bank ist, kündigt sich bereits der nächste an:

Denn die USA lassen nicht locker im harschen Umgang mit Deutschlands größter Bank. So wirft die Obama-Administration in Form des US-Justizministeriums den Deutschbanknern ebenfalls vor:

  1. Sie hätten in Russland Geld gewaschen.
  2. Zudem habe das Kreditinstitut Sanktionsverstöße auf Grund von Geschäften mit dem Iran begangen.
  3. Der dritte Vorwurf lautet auf angebliche milliardenschwere Manipulationen auf dem Devisenmarkt.

Jeder dieser Vorwürfe beschädigt die Aktie der Deutschen Bank auf Jahre hinaus massiv. Insofern ist die Strafe in den USA nicht nur ein verhängtes Milliarden-Bußgeld, welches die Deutsche Bank in die USA überweisen muss, sondern auch ein viel zu niedriger Bewertungskurs an den Börsen der Welt.

Das bedeutet wiederum höhere Refinanzierungskosten für die Deutsche Bank an den globalen Wertpapierbörsen, da die Deutsche Bank, so lange die USA sie aus ihren Behörden-Fängen nicht entlässt, den Ruf bei Investoren hat, toxisch zu sein. Auch eine solche Politik kann die Macht eines Landes über ein anderes sein.

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Von Herbert

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