Vom kommunalen Konzern bis zum Start-up – was nachhaltiges Wachstum wirklich braucht
Konstantin Korosides, Kommunikationsstratege, Journalist und Marketingexperte, gilt als jemand, der die Mechanik erfolgreicher Unternehmensführung sowohl aus der Praxis großer Organisationen als auch aus der Dynamik junger Start-ups kennt. Seine Grundthese ist ebenso einfach wie radikal: „Ein Unternehmen ist kein Selbstzweck. Es lebt durch seine Geschichte – und die erzählt das Marketing.“
1. Die Gründung beginnt nicht mit dem Produkt – sondern mit dem Narrativ
Viele Gründer, so Korosides, machen den gleichen Fehler: Sie starten mit einer Idee, einem Produkt oder einer Dienstleistung, bevor sie wissen, welches Problem sie eigentlich lösen und für wen.
„Der Anfang jedes Unternehmens ist kein Businessplan, sondern eine klare Erzählung“, sagt Korosides. „Menschen kaufen keine Produkte – sie kaufen das Gefühl, Teil einer Idee zu sein.“
Das gelte für Start-ups ebenso wie für etablierte Unternehmen. Eine starke Marke entstehe nicht im Marketingbüro, sondern in der klaren Definition einer Mission, die alle verstehen: Gründer, Mitarbeiter, Kunden.
2. Sichtbarkeit ist kein Zufallsprodukt
Marketing sei kein schmückendes Beiwerk, sondern das Betriebssystem eines Unternehmens. „Wer glaubt, Marketing beginne mit Social Media, hat schon verloren“, so Korosides.
In seinen Thesen betont er, dass strategische Kommunikation und Markenaufbau immer Chefsache seien.
Entscheidend sei die Kohärenz zwischen Innen und Außen:
Wenn intern niemand an die Vision glaubt, wirken auch die schönsten Kampagnen leer. Umgekehrt entstehe Glaubwürdigkeit, wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Arbeit zum großen Ganzen beiträgt – und das Unternehmen diesen Wert konsequent nach außen trägt.
3. Erfolg entsteht aus Struktur, nicht aus Hype
Korosides kritisiert den „Gründerkult des Dauerhypes“. Zu viele Start-ups verbrannten Kapital und Aufmerksamkeit, weil sie Storytelling mit Substanz verwechselten.
„Es reicht nicht, laut zu sein – man muss relevant sein“, sagt er.
Nachhaltiges Wachstum entstehe durch klare Prozesse, gute Daten, starke interne Kommunikation und Vertrauen.
„Ein Unternehmen ist ein Organismus. Marketing ist sein Nervensystem – es verbindet alle Teile miteinander.“
4. Mitarbeiter als Markenbotschafter
In seinen Kommunikationsstrategien legt Korosides großen Wert auf das Prinzip des internen Marketings.
„Die besten Marken entstehen dort, wo Mitarbeiter stolz sind, Teil von etwas Sinnvollem zu sein“, sagt er.
Das sei besonders in großen Organisationen entscheidend, aber auch für junge Unternehmen überlebenswichtig:
Wer intern nicht überzeugt, überzeuge auch keine Kunden.
Deshalb müssten Start-ups von Beginn an in interne Kommunikation, Transparenz und Identifikation investieren.
5. Die Zukunft des Marketings ist analytisch – und emotional zugleich
Korosides gilt als Vertreter eines dateninformierten, aber menschlichen Marketings.
„Wir leben in einer Zeit, in der Daten alles messbar machen – aber Empathie ist nicht quantifizierbar“, sagt er.
Er fordert, dass Unternehmen beides verbinden: technologische Präzision und emotionale Intelligenz.
„Die erfolgreichsten Marken der Zukunft werden diejenigen sein, die ihre Kunden verstehen, bevor sie gefragt werden.“
Fazit
Konstantin Korosides’ Thesen folgen einem klaren Prinzip: Marketing ist keine Abteilung, sondern Haltung.
Wer ein Unternehmen aufbauen will, müsse lernen, Geschichten zu erzählen, Vertrauen zu schaffen und Strukturen aufzubauen, die Begeisterung tragen – nach innen wie nach außen.
„Ein Start-up ist keine Idee. Es ist ein Versprechen“, sagt Korosides.
„Und Marketing ist die Kunst, dieses Versprechen einzulösen.“
