Wer weiß, wie man Geld anlegt und wo, hat einen großen Vorteil. Unser Bild entstand mit der Google AI midjourney.app.
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In den Lehrplänen deutscher Schulen ist finanzielle Bildung nicht als eigenständiges Fach verankert, sondern wird in Fächer wie Wirtschaftskunde, Sozialkunde und Mathematik integriert. Die Lehrkräfte setzen sich dafür ein, den Schülern Basiswissen in Bereichen wie Budgetplanung, Sparen und Investitionen zu vermitteln. Allerdings schwankt die Tiefe und Qualität dieser Bildungsinhalte erheblich zwischen den einzelnen Bundesländern und Schulen. In einer Zeit, in der digitales Banking und Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist digitale Finanzbildung unverzichtbar. Jugendliche müssen den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit diesen digitalen Finanzdienstleistungen erlernen.

Dringlichkeit finanzieller Bildung

Eine Studie des Bankenverbandes von 2021 offenbart, dass zwei Drittel der Jugendlichen kaum oder gar kein Finanzwissen in der Schule erwerben. Diese Statistik ist besorgniserregend, da jeder im Laufe seines Lebens wichtige Entscheidungen in Bezug auf Altersvorsorge, Vermögensaufbau und Absicherung treffen muss. Finanzexperten unterstreichen daher die Wichtigkeit finanzieller Bildung. Sie ermöglicht es den Menschen, fundierte Entscheidungen über ihre Finanzen zu treffen und sich gegen finanzielle Risiken zu wappnen.

Im Vergleich zu Nationen wie Kanada oder Australien, wo finanzielle Bildung einen höheren Stellenwert im Bildungssystem hat, scheint Deutschland hinterherzuhinken. In diesen Ländern ist das Angebot an speziellen Finanzkursen und Workshops wesentlich umfangreicher.

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Motivierende Erfolgsbeispiele

Trotz der Schwierigkeiten gibt es Erfolgsgeschichten zu berichten. Einige Schulen, die mit innovativen und praxisorientierten Methoden Finanzbildung anbieten, verzeichnen ein wachsendes Interesse und verbessertes Verständnis der Schüler für Finanzthemen. Trotzdem: Eine der Hauptproblematiken ist der Mangel an Lehrkräften, die speziell für die Vermittlung von Finanzwissen ausgebildet sind. Zudem lässt der dichte Lehrplan kaum Raum für zusätzliche Inhalte.

Finanzbildungsplattform soll 2024 starten

Es herrscht ein allgemeiner Konsens über die Notwendigkeit, die Finanzbildung in Deutschland zu verbessern. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie. Schlüsselelemente könnten die Integration von Finanzbildung in den Lehrplan, die Weiterbildung von Lehrkräften und die Nutzung digitaler Plattformen sein.

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Die Bundesregierung gab jetzt bekannt, dass eine spezielle Finanzbildungsplattform in zwei Phasen entwickelt wird und bis Ende des nächsten Jahres zur Verfügung stehen soll. In der ersten Phase werden öffentliche Bildungsangebote zusammengefasst und zielgruppenorientiert präsentiert. In der zweiten Phase ist eine Qualitätskontrolle geplant, um auch private Angebote einbinden zu können. Diese Plattform soll auch im Schulunterricht genutzt werden.

Bisher wurden etwa 1,1 Millionen Euro von den Bundesministerien für Bildung und Finanzen in die Finanzbildungsstrategie investiert. Für das nächste Jahr sind etwa 2,5 Millionen Euro für Forschung im Bereich finanzielle Bildung vorgesehen.

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