Die Katholische Kirche fordert: Runter mit den Steuern für die MIttelschicht, rauf von Hartz IV für Arbeitslose und mehr Steuern für hohe Vermögen und Erbschaften. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Die Katholische Kirche fordert: Runter mit den Steuern für die MIttelschicht, rauf von Hartz IV für Arbeitslose und mehr Steuern für hohe Vermögen und Erbschaften. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Reinhard Kardinal Marx, der Erzbischof von München und Freising, erklärte gegenüber dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“: Er halte es für falsch, einen Berufstätigen der Mittelschicht bereits bei einem jährlichen Einkommen von circa 54.000 Euro brutto dem Reichensteuersatz von 42% Prozent zu unterziehen.

Mit dem Spitzensteuersatz ab 54.000 verhindert der Staat in Deutschland – also die Bundesregierung aus CDU und SPD – schon seit vielen Jahren, dass sich auch die einfachere Mittelschicht Vermögen aufbauen kann.

Fakt ist: Ein jährliches Bruttoeinkommen von 54.000 Euro ist fast zu niedrig, um sich eine Eigentumswohnung leisten zu können, geschweige denn genug Vermögen aufzubauen, um im Alter einigermaßen abgesichert zu sein.

Kardinal Marx schlägt im „Der Spiegel“ entsprechend vor, dass der Spitzensteuersatz in Deutschland erst ab einem Einkommen von wenigstens 60.000 Euro brutto jährlich fällig werden solle.

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Das wären also rund 6.000 Euro brutto jährlich mehr. Kritiker fordern gar, dass der Spitzensteuersatz erst ab einem Bruttoeinkommen von 70.000 oder 80.000 Euro jährlich berechnet werden solle.

Grund: Der Spitzensteuersatz von 42% bis 45% wird in Deutschland derzeit vom Staat in Rechnung gestellt und zwar egal ob man 10 Millionen Euro im Jahr brutto verdient, wie so mancher Fußballer oder Manager, oder eben nur 54.000 Euro im Jahr.

Von 54.000 Euro brutto verbleiben einem Single monatlich um die 2.800 Euro netto monatlich.

Das ist angesichts von Krankenversicherungen, die monatlich leicht um die 400 bis 600 Euro netto kosten und Mieten, für welche in Städten wie München schnell um die 1300 Euro bezahlt werden müssen (warm), ein überschaubarer Betrag.

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Nach Abzug von Miete und Krankenversicherung, verbleiben bei einem jährichen Einkommen von 54.000 Euro brutto, monatlich rund 2000 Euro netto. Dieser Betrag verteilt sich also auf die monatlichen vier Wochen.

Dies bedeutet, dass ein solcher Einkommensnehmer wöchentlich rund 400 Euro netto ausgeben könnte. Davon muss er aber auch seinen Urlaub bezahlen, Kleidung, Elektrogeräte, das Auto, Versicherungen, oder die Wohnungseinrichtung.

Neben der hohen Einkommenssteuer in Deutschland für die Mittelschicht kritisiert Münchens Kardinal Marx den Hartz IV-Satz.

So sei der Hartz IV-Satz für einen Arbeitnehmer, der nach einem Jahr vielleicht auch unverschuldet, da zu alt, noch keine Arbeit gefunden habe, zu niedrig. Davon könne man nicht leben.

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So erklärte Bayerns ranghöchster katholischer Kirchenvertreter:

„Wir haben immer noch eine zu hohe verfestigte Arbeitslosigkeit. Und der (Hartz IV-)Regelsatz ist viel zu niedrig, als dass er dazu dienen könnte, den Menschen eine gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu sichern.“

Außerdem gebe es eine zu große Schere zwischen Arm und Reich, weshalb der Staat nicht so tun könne, als gehe ihn das nichts an.

Große Vermögen und große Erbschaften, so Kardinal Marx im Spiegel, gehörten deshalb höher besteuert. Hingegen sollten eben die Mittelschicht und sonstigen Arbeitnehmer von den Regierungsparteien (derzeit CDU/CSU und SPD) entlastet werden.

Kardinal Reinhard Marx führte im Spiegel aus: „Wenn die Vermögensverteilung immer ungleicher wird, dann kann der Staat nicht so tun, als ob ihn das nichts anginge.“

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Von Herbert

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