Macht sich für die Zukunft fit: Dow Chemicals aus den USA.
Macht sich für die Zukunft fit: Dow Chemicals aus den USA.

Das amerikanische Chemie-Konzern Dow Chemical Company, kurz Dow Chemical, sagte, er plane einen erheblichen Anteil seines Chlor-Geschäftes mit dem kleineren Chemie-Unternehmen Olin Corp. zu verschmelzen mit dem Ziel der Abspaltung. Die Transaktion soll ein Volumen von 5 Milliarden US-Dollar haben und sowohl in bar wie in Aktien umgesetzt werden. Dow Chemical CEO ist Andrew Liveris.

Bekannt ist, dass Dow 2 Milliarden US-Dollar von der Olin Corp. in bar erhalten werden und zusätzlich 2 Milliarden Dollar in Aktienpapieren. Im Gegenzug soll Olin 800 Millionen Dollar für Pensions-Rückstellungen und andere Verbindlichkeiten erhalten.

Dow Chemical wurde vor über einem Jahrhundert gegründet. Wie der deutsche Konkurrent BASF, sucht das amerikanische Unternehmen nach Wegen, sich für die Zukunft fit zu machen. Hierzu gehört eine Bereinigung des Portfolios, welches als zu verwässert und breit angelegt gilt. Künftig möchte sich Dow Chemical vor allem auf jene Geschäftsbereiche fokussieren, welche mittel-und langfristig mehr Gewinn abzuwerfen versprechen. Im Fokus sind dabei Produkte, welche auf Öl oder Gas basieren, sowie diverse Basis-Chemikalien.

Weiter heißt es, wonach Dow Chemical künftig weniger auf wachsenden Umsatz setzen wolle, sondern auf eine höhere Profitabilität mit mehr Cashflow.

Verschmelzung ist finaler Endpunkt eines Plans von 2013

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Die nun anstehende Verschmelzung ist der markante finale Endpunkt eines Plans, welcher bereits im Jahr 2013 angekündigt worden war. Mit Abschluss des Verkaufs des Chlorgeschäftes werden die bisherigen Dow Aktionäre etwa 50,5% an der gemeinsamen Unternehmung halten, die dann nur noch unter dem Namen Olin firmieren wird – also unter dem Namen jenes Partners, der dann die restlichen 49,5% der Aktien hält.

Daniel Wolf, ein Partner bei der amerikanischen Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis LLP sagte, wonach er den Vorteil solcher Verschmelzungen darin sehe, dass das Geschäft für die Aktionäre steuerfrei über die Bühne gehen könne. Gleichzeitig zeigten Unternehmen wie Dow und Olin den Finanzmärkten, dass sie mit dem M & A nach vorne gewandt agierten, was die Attraktivität beider Unternehmen steigere.

Allerdings ist klar, wer in dem Geschäft der Juniorpartner ist. Denn während Dow 2014 auf einen Umsatz in Höhe von 58 Milliarden Dollar verweisen kann, bringt es Olin lediglich auf einen Jahresumsatz von 2,2 Milliarden Dollar.

Weitere Dow-Geschäftsbereiche sollen in Milliarden-Höhe abgespalten werden

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Insgesamt möchte Dow Chemical in den nächsten Jahren Geschäftsbereiche in Höhe von 7 bis 8,5 Milliarden Dollar abspalten, um sich auf die definierten Kernkompetenzen konzentrieren zu können, erklärte Dow Chief Executive Andrew Liveris.

Mit diesen Maßnahmen möchte sich der Dow-Chef auch gegen Kritik von wichtigen Key-Investoren, wie dem Hedge-Fonds Third Point LLC, wehren. So hatte es geheißen, der Vorstand von Dow tue zu wenig, um die Rendite des Unternehmens zu steigern. Wohl auch auf Druck von Third Point LLC besetzte Liveris bereits zwei neue Posten im Vorstand. Ihre Aufgabe ist es, genau solche Merger & Akquisition-Projekte, wie es jetzt mit Olin vollzogen wird, durchzuziehen.

Robustes Wachstum wird für den Petrochemie-Hersteller Dow besonders im Bereich der Kunststoff-Herstellung vorausgesagt. Durch den niedrigen Kurs des Euros gegenüber dem US-Dollar schwächeln bei einigen US-Unternehmen die Exporte. Glaubt man allerdings dem Vorstand von Dow, sei Dow Chemical angeblich immun sowohl gegenüber ungünstigen Wechselkursen als auch Treibstoffschwankungen.

Aktienkurs von Olin schießt in die Höhe

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Der Aktienkurs von Dow Chemical liegt derzeit bei 47,76 Euro, was einem leichten Plus von 2,84% entspricht. Seit 2010 geht die Aktie von Dow Chemical langsam aber stetig nach Angaben von börsennews.de nach oben. Die Marktkapitalisierung von Dow Chemical liegt nach Berechnungen von finanzen.net bei 51,42 Milliarden Euro.

Deutlicher als bei Dow Chemical konnte nach Bekanntwerden der Verschmelzung des Chlorgeschäftes zwischen Dow und Olin der Aktienkurs von Olin klettern. Er liegt nun bei 30,07 Euro, was einem Anstieg von deutlichen 23,18% entspricht. Nach Angaben von MSN Finance liegt die Markkapitalisierung von Olin derzeit bei 2,33 Milliarden Euro. Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis, beziehungsweise Gewinn je Aktie) wird auf 24,81 beziffert.

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