Der US-Versicherungskonzern Prudential wurde vor 140 Jahren gegründet.
Der US-Versicherungskonzern Prudential wurde vor 140 Jahren gegründet.

Mit dem Durchbruch in der HIV-Behandlung kommt auch in die Versicherungszene Bewegung. Während in Deutschland nach wie vor Versicherungskonzerne sich weigern, HIV-positiv getestet Menschen eine Lebensversicherung anzubieten, vollzieht sich in den USA ein radikaler Wandel.

Erstmals seit Aufkommen von HIV und AIDS Anfang der 1980er Jahre hat sich nun ein großer amerikanischer Versicherer – die Prudential – entschlossen, auch HIV-positiven Menschen eine Lebensversicherung anzubieten. Damit folgt die Versicherungsbranche Stück für Stück den enormen medizinischen Fortschritten in der HIV-Bekämpfung.

Biotech-Unternehmen wie die Gilead Sciences Inc. bieten seit bald drei Jahren beispielsweise eine Ein-Pillen-Therapie zur täglichen Einnahme, die so stark ist, dass das HIV-Virus komplett wieder aus dem Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit eliminiert werden kann (Stribild). Allerdings: Eine Heilung gibt es nach wie vor nicht, da sich das Virus an bislang unbekannten Stellen im Körper versteckt und jederzeit ohne Therapie wieder in das Blut gelangen kann.

Truvada verhindert eine HIV-Infektion

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Dennoch: Ebenfalls der börsennotierte US-Konzern Gilead Science bietet mit Truvada eine weitere Stribild-ähnliche Pille an, die vor und nach dem Sex genommen werden kann und fast auf Impfniveau eine mögliche HIV-Infektion verhindert, schreibt spiegel-online.de (Artikel-Empfehlung: „HIV: Truvada vor und nach dem Sex schützt vor Infektion“).

All das scheint nun auch bei den Versicherungskonzernen Spuren zu hinterlassen. Denn HIV ist heute beherrschbar. Wer früh mit einer Therapie beginnt, lebt faktisch wie ein normal Gesunder in der Regel komplett ohne Beeinträchtigungen. Als die schlimmste gesundheitliche Belastung gilt bei vielen HIV positiv getesteten Menschen heute die Psyche. Denn viele HIV-Infizierte machen sich selbst dauerhaft und teils jahrelang starke Vorwürfe, sich mit dem HIV-Virus angesteckt zu haben. Denn ein Mal Sex genügt nach wie vor für eine Infektion. Als besonders riskant gelten Analverkehr oder Vaginalverkehr ohne Kondom oder ohne die begleitende Einnahme von Truvada-Tabletten.

Versicherungsbranche nimmt Stück für Stück Druck von HIV infizierten Menschen

Mit der Möglichkeit nun in den USA eine Lebensversicherungspolice abschließen zu können, nehmen US-Versicherungskonzerne weiteren Druck von den Betroffenen.

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Angesichts des Welt-Aids-Tages erklärte jedenfalls Mike McFarland, Chef eines der größten amerikanischen Versicherungskonzernen, von Prudential, man sehe keinen Grund mehr, HIV positiv getesteten Menschen das Stigma aufzudrücken, dass sie sich nicht mehr lebensversichern könnten. Die Behandlungsmöglichkeiten seien mittlerweile so weit fortgeschritten, dass HIV-Infizierte lebenslang mit dem Virus leben könnten, ohne selbst gesundheitlich in Mitleidenschaft gezogen zu werden oder andere zu gefährden.

So sagte Prudential-Chef Mike McFarland: „Mit den Fortschritten in der erfolgreichen Behandlung von Menschen mit HIV sind wir nun in der Lage,  dieser Bevölkerungsgruppe ebenfalls die Möglichkeit zu geben, eine Lebensversicherung anzubieten. Das ist ein Meilenstein und ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, wie wir finden.“

In den USA bieten einige Versicherungskonzerne mittlerweile ebenfalls Lebensversicherungen für an Krebs Erkrankte an – allerdings zu höheren, dennoch bezahlbaren Konditionen.

Weltweit haben sich 80 Millionen Menschen mit HIV angesteckt

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Weltweit haben sich seit den 1980er Jahren rund 80 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Derzeit leben global rund 37 Millionen Menschen mit HIV. Während in Deutschland rund 100.000 Bürger HIV-positiv sein dürften (rund 80.000 sind offiziell gemeldet), infizierten sich in Europa alleine im Jahr 2014 weitere 130.000 Menschen mit HIV. Für die USA beziffert die Gesundheitsbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“ 1,2 Millionen Amerikaner, die sich mit dem HIV-Virus angesteckt haben.

Als besonders prominentes Beispiel eines HIV-positiv getesteten Menschen wird derzeit der heterosexuelle fünffache Familienvater und Hollywood-Star Charlie Sheen genannt. Charlie galt jahrelang als einer der best bezahltesten Hollywood-Stars. Sheen ist Sohn des ebenfalls weltbekannten Hollywood-Schauspielers Martin Sheen.

Nicht nur die Versicherungsbranche ändert derzeit ihr Verhältnis zu HIV positiv getesteten Menschen, sondern auch die Politik. So erklärte kürzlich der Stadtstaat New York, man wolle mit Hilfe der HIV-Verhinderungspille Truvada, welche in den USA von zahlreichen Krankenkassen bezahlt wird, HIV in den nächsten Jahren ein für alle Mal in New York besiegen.

Hauptrisiko-Gruppe sind Teenager und junge Menschen zwischen 13 und 25 Jahren

Doch noch ist der Weg dahin lang. Nach wie vor stecken sich weltweit jedes Jahr Millionen Menschen vor allem beim ungeschützten Sexverkehr an. Dabei könnten die Hochrisikogruppen – Homosexuelle und Drogen-Konsumenten (zum Beispiel Blut im Kokain-Schnupf-Stäbchen) – mit dem Medikament Truvada eine HIV-Ansteckung verhindern.

Ebenfalls könnte eine HIV-Übertragung verhindert werden, wenn Infizierte umgehend nach der Krankheitsdiagnose mit einer Therapie beginnen würden. Denn dann wären sie bei täglicher Tabletten-Einnahme nach Aussage von Medizinern und Studien nicht mehr infektiös. Heute können HIV-Medikamente die Millionen HIV-Viren im Blut eines Betroffenen auf eine nicht mehr ansteckungsrelevante Menge von unter 20 Viren drücken. Man spricht dann davon, dass die HIV-Viren selbst in feinsten Tests unter der Nachweisgrenze sind. Was bedeutet:

Dann können auch Kinder wieder gefahrenlos gezeugt werden. Nach Angaben des Robert-Bosch-Instituts sind in Deutschland rund ein Drittel der HIV positiv getesteten Menschen heterosexuell (Frauen wie Männer), rund zwei Drittel gelten als homosexuell oder bisexuell. Die höchsten Infektionsraten in den USA oder Europa sind heute unter den 13 bis 25-Jährigen festzustellen.

Hintergrund Prudential Versicherungskonzern

Der amerikanische Versicherungskonzern Prudential wurde 2015 mit dem Award der „Fortune World’s Most Admired Companies“ ausgezeichnet. Für Prudential arbeiten weltweit 48.000 Menschen. Der Konzern wurde vor rund 140 Jahren in den USA gegründet und ist weltweit in 43 Ländern oder Regionen aktiv.

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Von Tim

Ein Gedanke zu „Prudential bietet HIV positiv getesteten erstmals Lebensversicherungen in den USA an“
  1. Mein Sohn hatte einmal das Problem der HIV / AID, die seit Jahren seine Ausbildung betroffen, gab ich ihm verschiedene Medikamente, aber es gab keine Lösung, ich das Netz zu suchen und ich fand den Kontakt von einem Arzt, der mich mit seinem Produkt helfen HIV beim Härten / AIDS, Krebs HERPES, HEP B, er Epilepsie Problem und andere tödliche Krankheiten, versicherte mir auch, dass es sich um eine dauerhafte Heilung ist, nahm meinen Sohn für nur 2 Wochen das Medikament und er war wieder normal. er jetzt getan hat fine.I alles dank Dr. Ariba jetzt geben Sie mir die glücklichste Person aus einem solchen Problem zu helfen, bin auf der Erde seit zwei Jahren für das Sehen mein Sohn besser zu machen again.

    Anmerkung Redaktion: Wir haben hier keine Kontaktdaten dieses angeblichen Arztes angegeben und warnenausdrücklich vor solcherlei Heilsversprechen. Viren sind äußerst aggressiv und können derzeit auch bei HIV nur mit starken chemischen Medikamenten effektiv in den Griff bekommen werden. HIV ist unbehandelt eine nach wie vor in der Immunschwächekrankheit AIDS mündende lebensgefährliche Krankheit.

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