Deichmann schnitt im ARD Härtetest ganz wacker ab.
Deichmann schnitt im ARD Härtetest ganz wacker ab.

Im ARD Markencheck „Deichmann“ vom Montagabend (den 25. April 2016) schlug Europas größter Schuhhändler, Deichmann, eines der größten europäischen Mode-Onlineportale – Zalando – beim Preis.

So war die ARD der Frage nachgegangen: „Wo gibt es die billigsten Sportschuhe der im Test berücksichtigten Schuhhändler?“ Die Antwort: Die billigsten Sneaker habe man zumindest bei den im Test berücksichtigten Schuhen bei Deichmann gefunden, günstiger als bei Intersport oder Zalando. Das gelte auch für Fußballschuhe – egal ob Markenschuhe oder nicht. „Das Preisversprechen bei Deichmann wird gehalten“, sagt der ARD Markencheck.

Manfred Kroneder, Geschäftsführender Direktor von Deichmann, erklärte im ARD Markencheck, wonach es wichtig sei, dass man dem Kunden unterschiedliche Marken in unterschiedlichen Preisniveaus bieten müsse.

Da Deichmann auch mit Qualität wirbt, überprüfte der ARD Markencheck ebenso, inwiefern Deichmanns Versprechen mit der Realität in Einklang zu bringen sei. Dafür ließen die Redakteure von ARD Pärchen mit unterschiedlichsten Schuhen tanzen. Grund:

Beim Tanzen werden Schuhe stark beansprucht. Ebenfalls sollten zwei Mitarbeiter eines Restaurants die Schuhe überprüfen, da Gastro-Mitarbeiter im Service viel unterwegs seien. Laut ARD Markencheck seien es täglich im Schnitt rund 7 Kilometer für einen Gastro-Mitarbeiter im Service. Das sei perfekt für den Schuh-Langzeittest.

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Auch günstige Deichmann-Schuhe schneiden gut ab

Für den Gastrotest wie Tanztest stellte die ARD den Testern den meist verkauften Schuh von Deichmann des Jahres 2015 zur Verfügung, ein Ballerina-Schuh für unter 17 Euro. Für die Test-Männer gab es schwarze Halbschuhe für unter 30 Euro.

Nachteil beim Deichmann-Billigschuh für die Test-Frau in der Gastronomie: Er sei im Leder etwas hart verarbeitet und drücke deshalb. Dies sei beim teureren Schuh etwas besser. Nicht ganz so klar fiel das Urteil für den Halbschuh aus.

Getestet wurde im ARD Markencheck auch ein billiger Adidas Schuh für knapp 40 Euro, sowie ein teurer Fußballschuh von Adidas. Ähnlich sah es bei der Marke Nike aus.

Der Sprecher des ARD Markenchecks sagte: „Sind die günstigen Adidas-Schuhe von Deichmann genauso gut, wie die teureren Adidas-Schuhe von Deichmann“?

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Um die Frage zu beantworten, wollte der ARD Markencheck von Fußballern, dass sie die Schuhe im Training testen sollten und hinterher sagen, von welcher Marke welcher Schuh wohl sei und in welcher Preisklasse er sei. Ergänzend wurden die Fußballschuhe dann einem Langzeittest an Maschinen übergeben. Dabei wurden zum Beispiel die Sohlen 100.000 Mal gebogen. Auch das Obermaterial wurde mit Hilfe von Maschinen getestet.

Auch Langzeittest attestiert Deichmann Qualität

Ergebnis: Sowohl beim Halt am Fuß, wie der Laufqualität, schnitten die billigen wie teureren Sportschuhe von Deichmann ähnlich gut ab.

Das galt sogar für den Deichmann-Langzeittest bezüglich der Schuh-Oberfläche. Auch hier schnitten billige wie teurere Schuhe gleich gut ab. Beim Obermaterial-Test haben die Adidas-Schuhe von Deichmann sowohl im günstigen wie teureren Segment gut abgeschnitten.

Bei Nike war es im ARD Markencheck anders. Da hatte es Risse sowohl beim billigen getesteten Nike-Schuh auf der Oberfläche gegeben, als auch beim teureren. „Deshalb sind diese Schuhe durchgefallen“, so der ARD Markencheck.

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Die testenden Fußballer sagten wiederum im Test, sie hätten einen Adidas Klassiker mit sehr gut bewertet, ebenso den billigen. Ähnlich nah beieinander fiel das Ergebnis beim billigen getestet Nike-Schuh und dem teureren aus.

Ein weiterer Testfall im ARD Markencheck war die Schweißbildung von Schuhen – und zwar von billigen oder teureren Schuhen. Insgesamt wurden 8 Schuhe auf Schweißgerüche überprüft. Ergebnis: Die günstigeren Deichmann-Schuhe rochen im subjektiven Test durch zwei Tester an einer Universität nicht mehr oder weniger nach Schweiß, als die teureren Schuhe.

Schweißfußtest über Maschinen gibt bei Billigschuh keine guten Noten

Nicht ganz so gut schnitten die Schuhe beim Schweißfußtest an Maschinen ab. Vor allem die billigen Deichmann-Schuhe mit nicht-Leder schnitten im Test nicht gut ab (was Deichmann naturgemäß nicht so sah und sagte, man habe andere Testergebnisse in der Vergangenheit gehabt).

Ebenfalls getestet wurde im ARD Markencheck das generelle Style-Empfinden von Deichmann-Schuhen. Auch hier schnitt Deichmann überwiegend nicht schlecht ab. Der ARD Markencheck wollte dabei wissen: „Welche Schuhe würden Sie für einen besonderen Anlass anziehen?“

Ergebnis bei Damen: Hier führte Esprit, dann Gabor und erst auf dem dritten Platz kam Deichmann. Bei Männern sah die Reihenfolge wie folgt aus: Boss, Tommy Hilfiger und auf Platz drei wiederum Deichmann. Anders sah das Bild aus, als die Tester über die Marken in Unkenntnis gelassen wurden. Hier schnitt Deichmann tendenziell im Mittelfeld ab.

Ein Markensoziologe sagte gegenüber dem ARD Markencheck, dass man nicht sofort verlangen könne, dass die Leute die Marke Deichmann auch besser fänden, als eine berühmte Traditions-Modemarke wie zum Beispiel BOSS (die es schon im Dritten Reich in den 1930er Jahren in Deutschland gab).

Fairness in Produktionsländern nur mäßig bei Deichmann, sagt ARD Markencheck

Mäßige Noten bekam Deichmann in der Frage der Fairness in den Produktionsländern. So erzählte eine rumänische Arbeiterin, sie erhalte in einer Schuhfabrik, welche für Deichmann Schuhe produziere, im Schnitt 300 Euro netto im Monat.

Dies sei zwar etwas über dem Mindestlohn, doch könne sie davon kaum leben. Eine andere Arbeiterin in einer Schuhfabrik, die aber scheinbar nicht nur für Deichmann Schuhe produziert, erkläre wiederum, sie müsse angeblich an sechs Tagen die Woche in Rumänien arbeiten und habe ebenfalls kaum Geld am Monatsende in der Tasche.

Dies kollidiere aber mit dem Anspruch von Deichmann, dass jeder Arbeiter, der für Deichmann Schuhe produziere, ein menschenwürdiges Leben führen soll können, wozu auch ein gewisses frei verfügbares Einkommen gehöre, stellt der ARD Markencheck fest.

Interessant war im ARD Markencheck dann noch ein Kauf bei Lidl: Kostete der Test-Warenkorb in Rumänien 37 Euro, waren es beim angeblich exakt gleichen Warenkorb in Deutschland nur 34 Euro.

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Von Herbert

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