Die Fußballszene rockt mal wieder ein Steuerthema. Hinterziehung, Tricks oder alles legal? Das ist hier einmal mehr die Frage. (Bild: pixabay.com)
Die Fußballszene rockt mal wieder ein Steuerthema. Hinterziehung, Tricks oder alles legal? Das ist hier einmal mehr die Frage. (Bild: pixabay.com)

Vor allem Fußballer aus Argentinien und Brasilien stehen im Ruf, es im einen oder anderen Fall mit Steuergesetzen vor allem in Spanien nicht so ernst zu nehmen. Es gibt immer wieder Fälle, wo man den Eindruck hat:

Einige Fußballstars scheinen in Spanien, einem Land, welches für seine entspannteren Steuergesetze bekannt ist, zu glauben, Steuertricks seien schon nicht so schlimm. Im Zweifel, so scheint ihr Kalkül zu sein, müsse man eben mit einer Bewährungsstrafe leben, obwohl in vergleichbaren Fällen weniger bekannte Menschen mit Gefängnis zu rechnen hätten.

Jetzt gibt es erneut Gerüchte rund um angebliche mögliche Steuertricks. Das Hamburger Magazin DER SPIEGEL nennt den deutsch-türkischen Fußballstar Mesut Özil, welcher durch komplizierte Fußballverträge nun angeblich rund 2 Millionen Euro Steuern – genau 2.017.152,18 – an die spanischen Finanzbehörden nachbezahlen habe müssen.

Die Özil-Geschichte behauptet Deutschlands führendes Nachrichtenmagazin sogar in einer aktuellen Titelgeschichte, welche derzeit am Kiosk liegt. Wer den SPIEGEL kennt, weiß:

Zumindest die Print-Redaktion des SPIEGEL benötigt mindestens drei unabhängige Quellen, welche ein -und und denselben Vorgang bestätigen, ehe eine Geschichte publiziert wird.

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Özil versucht sich damit zu verteidigen, wonach er ja kein Strafverfahren erhalten habe, sondern lediglich ein Zivilverfahren. Was wiederum nach einem Promi-Bonus klingen könnte.

Denn jeder normale Bürger würde bei einer solch hohen Steuernachzahlung wohl möglicherweise mit einem Strafverfahren rechnen müssen. Dies gilt zumindest für den Fall, wenn ein gewisser Vorsatz zur Steuerhinterziehung erkennbar wäre. Ob das bei beim Management von Mesut Özil der Fall war oder nicht, lässt sich nicht sagen.

Gut möglich, dass es einfach dem komplizierten Vertrags-Konstrukt geschuldet ist, das so mancher Fußball-Millionär bei Wechseln eingeht, welches aus einem System von „Wenn-Dann-Bonuszahlungen“ besteht.

Solche Finanztransaktionen und Fälligkeiten immer richtig zu verbuchen, ist selbst für erfahrenste Steuerberatung-Kanzleien so manches Mal nicht ganz einfach.

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Die Fußballwelt schaut derzeit aber auch auf Cristiano Ronaldo, einen der besten Fußballer, welchen die Welt jemals gesehen hat. Obendrein hat er ein Model-Gesicht und einen Model-Body, den er auch gerne zeigt.

Jedenfalls behauptet jetzt die spanische Zeitung El Confidencial, wonach neben Messi und Neymar auch Cristiano Ronaldo sich Steuertricks bedient haben könnte. In dem Vorwurf geht es um ein Gebäude, welches Ronaldo angeblich auf Irland verdeckt mit gebaut haben soll.

Zum Zuge soll dabei eine Briefkastenfirma im EU-Steuerparadies Irland gekommen sein. Einige sagen mit Blick auf Irland aber längst: es handele es sich dabei um die EU-Steuerhinterziehungshochburg Europas.

In Irland gebe es jedenfalls, behauptet El Confidencial, die Briefkastenfirma „Multisports & Image Management Limited“, kurz MIM. Sie sei 2004 in Dublin von einem Mann mit dem Namen Andy Quinn gegründet worden. Quinn sei ein Rechtsanwalt, schreibt El Confidencial, welcher jedoch angeblich keine direkten Beziehungen zu Ronaldo haben soll. Diese Firma soll wiederum an dem Immobiliendeal in Irland beteiligt sein.

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Die Beziehung zu Ronaldo sieht die spanische Tageszeitung El Confidencial nun dadurch, dass die MIM-Briefkastenfirma 2012 „die Rechte auf die Verwendung von Bildern, Namen, Wörter (gesprochen oder geschrieben), Unterschrift, biographischen Informationen, Fotos und Videos bezüglich Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro Fußballspieler“ erhalten haben soll.

Mit einem Durchschnittssteuersatz von 12,5% verlangt Irland gut die Hälfte Steuern weniger, als in Spanien fällig werden. Da Irland obendrein auf individueller Ebene Steuersätze gewährt, können leicht, wie im Falle von Apple, unter einem Prozent Körperschaftsteuer auf Einkommen und Gewinne fällig werden.

Aus dem Umfeld von Ronaldo heißt es jedenfalls, die Behauptungen von El Confidencial seien „Unsinn“. Ronaldo sei immer allen steuerlichen Verpflichtungen nachgekommen. Dies gelte für Spanien und alle anderen Ländern, in welchen er arbeite.

Ronaldo habe in jedem Land und bei allen Aktivitäten auf Grundlage der dort geltenden Rechtsvorschriften gehandelt und sein Vermögen sei entsprechend verwaltet worden.

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Von Tim

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