Beeindruckend, was Emlak Konut, beziehungswiese die türkische Regierung, an Bauprojekten laufen hat. (Bild: http://www.emlakkonut.com.tr/en-US)
Beeindruckend, was Emlak Konut, beziehungswiese die türkische Regierung, an Bauprojekten laufen hat. (Bild: http://www.emlakkonut.com.tr/en-US)

Es ist nicht unüblich, dass Baufirmen internationalen Zuschnitts auch international verständliche Namen in Bauprojekten führen.

Was lange Jahre auch in der Türkei galt, ändert sich nun. Aktuell machen Schlagzeilen die Runde, wonach türkische Unternehmen ihre in der Türkei angebotenen Projekte oder Produkte nur in der türkischen Sprache nennen sollten.

Beispiel: Der international agierende türkische Baukonzern Emlak Konut Reit („Real Estate Investment Trust“; kurz REIT) sei von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan angehalten worden, seine Bauprojekte in der Türkei mindestens künftig türkisch zu benennen. Dies schreiben zumindest diverse Medien.

So habe es Treffen mit türkischen Beamten gegeben in welchen darüber diskutiert worden sei, wie der türkische Bauriese Emlak Konut Gayrimenkul Yatırım Ortaklığı (GYO) zumindest im Rahmen seiner Bauprojekte in der Türkei künftig wieder ausschließlich türkische Namen verwenden könne. Das schreibt unter anderem die führende türkische Zeitung Hurriyet.

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Das Argument: Da Emlak Konut ganze moderne Stadtteile baue, dies aber unter Bezuschussung staatlicher Gelder geschehe, müsse das Türkische bei den Bauprojekten im Zentrum stehen.

Das bedeutet: Ein Namen wie „Real Estate“ etc. habe bei solchen Projekten eher nichts zu suchen. Dies betreffe zumindest Bauprojekte, für welche Emlak Konut die Förderfähigkeit durch den Staat nicht aufs Spiel setzen wolle.

Derzeit scheint es so zu sein, dass Emlak Konut einlenkt und künftige Bauprojekte in der Türkei türkisch nennt.

Bestehende und bereits abgeschlossene und verkaufte Bauprojekte sollen allerdings (vorerst) ihre internationalen Namen behalten.

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Türkisch ist für die Türkei Standard, aber internationale Investoren verstehen es nicht

Problem: Die Türkei ist zwar durchaus ein schönes attraktives Reiseland. Doch dürften vor allem internationale Immobilienkäufer, die kein Türkisch können, sich schwer tun, eine Wohnung in einem Luxus-Tower in Istanbul zu kaufen, der ausschließlich in Türkisch bezeichnet wird.

  • Emlak Konut baut international unter anderem in Katar oder Frankreich Großprojekte.
  • In der Türkei ist das Bau-Konglomerat vor allem in Istanbul Marktführer, zieht aber auch in anderen türkischen Städten beachtliche Wohntürme in die Höhe.

Im Verkauf finden sich derzeit Tausende Wohnungen in durchaus attraktiv aussehenden neu gebauten Hochhäusern, die stets mit urbanem Umfeld Käufer locken sollen.

Die Nähe zur Regierung steht schon im Logo

Das Wachstum von Emlak Konut in der Türkei dürfte vor allem durch einen sehr guten Draht direkt in die türkische Regierung begründet liegen. Dies lässt sich schon im Namens-Logo erkennen.

So steht da: „Emlak Konut. Real Estate Investment Company. The Participation of T.C. Prime Ministry Toki (Housing Development Administration).“

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Alleine im Jahr 2016 baute der Konzern im Wert von umgerechnet 1,7 Milliarden Euro Wohnraum (674 Mrd. türkische Lira).

Noch vor 10 Jahren, 2007, lag das jährliche Bauvolumen bei umgerechnet 272 Millionen Euro.

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Von Herbert

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