Aberdeenshire gehört zu den ältesten Grafschaften Schottlands. Wie es scheint, nimmt man es aber mit der Steuererhebung nicht immer ganz so ernst. (Bild: Aberdeenshire Council-Video auf Youtube).
Aberdeenshire gehört zu den ältesten Grafschaften Schottlands. Wie es scheint, nimmt man es aber mit der Steuererhebung nicht immer ganz so ernst. (Bild: Aberdeenshire Council-Video auf Youtube).

Eine alte Grafschaft schuldet Schottland noch 33 Millionen Britische Pfund, umgerechnet also 37,3 Mio. Euro ungezahlte Landessteuer. [1]

Bei dem säumigen Schuldner handelt es sich um Aberdeenshire Council. Die Steuerschulden gehen auf die Jahre bis 1993 zurück.

Aberdeenshire hat rund 253.000 Einwohner und liegt im Nordosten von Schottland an der Nordseeküste. [2]

Alleine 13,6 Mio. Euro an Schottland nicht überwiesene Steuern gehen in Aberdeenshire auf die Jahre 2012 bis 2016 zurück.

Hinzu kommen weitere Millionenschulden für 2017 und alte Steuerschulden aus den Jahren 1993 bis 2012.

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Die Sprecherin der Grafschaft erklärte laut eveningexpress.co.uk:

„Wir nehmen die Erhebung der Grafschaftssteuer sehr ernst und wir verfolgen weiterhin Gelder, die nicht bezahlt wurden.“ [1f]

Gleichzeitig räumte sie ein, dass die mit deutschen Landratsämtern vergleichbare Institution normalerweise jährlich 96% aller zu erhebenden Steuern als Plus auf den Konten verbuche.

Aberdeenshire-Ratspräsident Jim Gifford versuchte die geschuldeten Steuern wiederum mit dem Hinweis zu relativieren, dass alles halb so schlimm sei:

So treibe das Landratsamt jährlich erfolgreich 160 Mio. Britische Pfund an Steuern von seinen Bürgern und der Wirtschaft ein.

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Die Steuereinnahmen längen also umgerechnet jährlich bei gut 181 Mio. Euro. Deshalb wirkten die 33 Mio. Steuerschulden der Grafschaft höher, als sie tatsächlich seien.

Ratsmitglied Paul Johnston, Fraktionschef einer unabhängigen grünen Gruppe, kommentierte das Fehlen der Steuern mit den Worten:

„Das Landratsamts-Erhebungssystem ist relativ effizient und verpasst selten die Möglichkeit zu einem frühesten Zeitpunkt die Steuern einzutreiben.

Deshalb ist die Steuerdifferenz gleichzeitig ein Indikator für etwas, das außerhalb des Stadtrats liegt – der Wirtschaft.“ [1ff]

Glaubt man also Johnston, scheint man aus Sicht des Stadtrats den Schwarzen Peter gefunden zu haben:

Nicht die eigene Behörde, sondern angeblich säumige Steuerzahler in der Wirtschaft.

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Einzelnachweis

[1] „COUNCIL OWED £33.3 MILLION IN TAX SINCE 1993 DESPITE HAVING 96% RECOVERY RATE„, von: eveningexpress.co.uk am 8 Juli 2017.

[2] „Aberdeenshire„, in: Wikipedia.

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Von Herbert

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