Von Langzeitarbeitslosigkeit sind weniger die Jungen betroffen, wie dieser junge Mann auf dem Sofa, sondern ältere Arbeitnehmer. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Von Langzeitarbeitslosigkeit sind weniger die Jungen betroffen, wie dieser junge Mann auf dem Sofa, sondern ältere Arbeitnehmer. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Immer mehr Menschen, die innerhalb der ersten 12 Monate keinen neuen Job finden, rutschten in die Grundsicherung und dort in Hartz IV. Doch nicht nur das: Immer mehr sind unterm Strich mindestens drei Jahre arbeitslos:

Das erste Jahr mit dem normalen Arbeitslosengeld. Das zweite und dritte Jahr dann mit nur noch Hartz IV-Regelsatz.

Lange vorbei sind die Zeiten, als man noch, wie in den 1990er Jahren, in Deutschland faktisch zeitlich unbegrenzt nach dem Arbeitslosengeld die Arbeitslosenhilfe beantragen konnte.

Damals erhielt man als Arbeitslosenhilfe bis zu einer Höchstgrenze 60% des letzten durchschnittlichen Nettoeinkommens. Allerdings war diese Grenze zuletzt auf 53% bis 57% abgesenkt worden.

Arbeitslosenhilfe gab es in der Bundesrepublik Deutschland, also vor allem in Westdeutschland, von 1957 bis 2004. [1]

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Das waren Zeiten, wo fast niemand in eine enge oder ranzige Hartz-IV-Wohnung umziehen musste, wie es heute immer öfters der Fall ist. Dass es auch für Hartz IV-Bezieher ein Anrecht gibt, aus einer vom Schimmel befallenen Wohnung wieder auszuziehen, darauf weist ein Anwalt hin. [2]

Jedenfalls rechne nach Angaben von dpa die Passauer Neue Presse (PNP) vor: Die Dauer der Langzeitarbeitslosigkeit in Hartz IV liege nun bereits bei 629 Tagen.

Das seien 74 Tage oder 13,3 Prozent mehr, als im Jahr 2011. Die PNP bezieht sich in ihrem Bericht auf eine Anfrage der LINKEN-Fraktionsvize Sabine Zimmermann an die Bundesagentur für Arbeit. [3]

„Die Perspektivlosigkeit für Hartz-IV-Beziehende hat in den letzten Jahren zugenommen“, sagte Zimmermann der niederbayerischen Zeitung.

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Mit Sorge betrachtet die LINKEN-Politikerin, dass seit 2010 die Leistungen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt drastisch gekürzt worden seien. Damit überlasse die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD Millionen Menschen in Deutschland ihrem Schicksal.

Beim vorigen Bundesparteitag der GRÜNEN in Münster stimmten zahlreiche Delegierten für eine Abschaffung der Hartz-IV-Sanktionen. Mit solchen Sanktionen werden beispielsweise Hartz IVler bestraft, die bestimmte Jobs nicht annehmen, oder zu vereinbarten Vorstellungsgesprächen nicht erscheinen.

Einzelnachweise

[1] „Arbeitslosenhilfe„, in: Wikipedia. Abgerufen am: 11. Juli 2017.

[2] „Sprechstunde Hartz | Teil 9 – heute zu Darlehen, Schimmel, Wechselbonus und einiges mehr„, von rightmart, in: Youtube vom 05.07.2017.

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[3] „Zeitung: Hartz-IV-Bezieher immer länger arbeitslos„, von dpa, in: Passauer Neue Presse Online ( pnp.de) vom 11. Juli 2017. Abgerufen am: 11. Juli 2017.

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Von Herbert

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