Markantes Kwitt-Werbegesicht: Dieser Typ erklärt in Werbespots die Sparkassen-App "Kwitt" für Handy-Überweisungen. (Bild: Sceenshot Sparkassen-Informationsvideo auf YouTube)
Markantes Kwitt-Werbegesicht: Dieser Typ erklärt in Werbespots die Sparkassen-App „Kwitt“ für Handy-Überweisungen. (Bild: Sceenshot Sparkassen-Informationsvideo auf YouTube)

Die Sparkassen Deutschlands bieten für ihre Bankkunden seit Anfang 2017 eine neue App-Funktion an: Kwitt. Damit kann von Handy zu Handy problemlos Geld überwiesen werden. [1]

Bis 30 Euro geht diese Form des App-Banking der Sparkassen ohne TAN-Sicherheitsnummer. Alle Beträge zwischen 31 bis 100 Euro benötigen eine TAN.

Am Tag kann aus Sicherheitsgründen pro Smartphone kein Betrag über 100 Euro an ein anderes Handy oder deutsche Girokonto überwiesen werden. Wichtig:

Während der Geldabsender ein Sparkassen-Konto haben muss, gilt dies nicht für den Empfänger. Es ist noch nicht einmal notwendig, dass der Absender die schrecklich lange IBAN-Nummer des Geldempfängers weiß, die sich eh kaum jemand merken kann.

Mit der Deckelung einer Geldtransaktion von maximal 100 Euro am Tag möchte man vorbeugen.

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So soll verhindert werden, dass beispielsweise Gangs Jugendliche oder Rentner überfallen und diese zwingen über Kwitt das Konto leerzuräumen.

Möchte jemand einem Freund kurzfristig 30 Euro überweisen, der sich aber die Kwitt-App noch nicht heruntergeladen hat, erhält dieser eine SMS-Benachrichtigung mit einem Kwitt-Link.

Über diesen Link muss der Geldempfänger seine IBAN-Kontonummer eingeben. Die Eingabe der IBAN ist notwendig, da die Sparkasse wissen muss, auf welches konkrete Konto das Geld denn von der Bank überwiesen werden soll. Umgekehrt geht es ebenso, dass ein Nutzer über Kwitt Geld von einem Freund, einem Kollegen oder den Eltern anfordert.

Ob Geldüberweisung oder Geldanforderung: In beiden Fällen können die Verbraucher ein Foto hinzufügen. So lassen sich Geburtstagsgeschenke oder sonstige Aufmerksamkeiten etwas schöner gestalten.

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Geschickt: Eine Geldtransaktion über das Smartphone ist sogar aus dem Ausland möglich, solange es sich um deutsche Girokonten handelt.

Da Geldüberweisungen auch mit Kwitt Zeit kosten, sollten die Empfänger nicht ungeduldig werden. Die Überweisungsdauer – das ist ein kleines Manko – ist nach wie vor so langsam, wie auf dem normalen Girokonto. [2]

Entsprechend muss man in der Regel mindestens mit einem Werktag Überweisungszeit rechnen. Da aber die deutschen Banken den Samstag nicht als Werktag zählen (was er eigentlich ist), heißt dies:

Eine am Freitag getätigte Kwitt-Überweisung auf das Handy eines Kumpels dauert in der Regel mindestens bis Montag. Auch Überweisungen an Feiertagen laufen entsprechend zeitverzögert ab.

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Wer in App-Stores wie „Google Play“ nach dem Keyword „Kwitt“ sucht, wird derzeit nicht ohne weiteres fündig.

Das liegt daran, dass Kwitt keine direkte App ist, sondern eine Unterfunktion der Sparkassen-Apps. Und diese lauten in den Apps-Stores schlicht „Sparkasse“ oder „Sparkasse +“.

Auf Social Media-Einträgen erhält die Sparkassen-App immer noch viel Kritik, aber mittlerweile auch Lob.

Auf Google Play schreibt beispielsweise „Ein Google Nutzer“ am 10. Mai 2017:

„Mit der derzeitigen Version habt ihr es dann endlich geschafft Die Abstürze sind behoben. Es hat ja auch lange genug (Monate) gedauert. Ich bin froh, dass ich die App nur nutze, um den Kontostand zu prüfen. Hätte ich jetzt die App gebraucht, um TANs zu generieren, wäre diese Aufsfallszeit inakzeptabel gewesen.“

Ein anderer Nutzer, der sich ebenfalls „Ein Google-Nutzer“ nennt, führt in Google Play am 13. Mai 2017 aus:

„Update v3.1.3: Die App läuft wieder. Alles das was man braucht. 1 Stern Abzug, da über Wochen keinerlei Reaktion auf zig berechtigte Beschwerden. Seit (Anmerkung: der Version) 3.1.1 läuft die App gar nicht mehr, stürzt sofort ab. Keinerlei Verbesserung mimt 3.1.2. Das ganze auf verschiedenen Geräten, mit unterschiedlichen Android Versionen (kein Root). Hier haben wohl sämtliche QSA-Maßnahmen versagt (falls es überhaupt welche gab).“

Nach wie vor unzufrieden scheint auch ein „Djani Dabbeljou„. Er schrieb auf Google Play am 10. Mai 2017:

„Nur Porträtmodus, kein Drehen auf Landscape am Tablet. Das ist bedienungstechnisch die Hölle!!! Die app zeigt an, dass das Tablet geortet sei, stimmt aber nicht. Dadurch füllt die Überweisungsmöglichkeit (SMS-TAN) weg. Mann muss dann auf einen Browser ausweichen. Das macht die Sache auch nicht sicherer. Also rein mit der Überweisungsfunktion für alle Verfahren und weg mit dem unsinnigen Rootcheck, dann ist die App richtig nutzbar und es gibt 4 Sterne. Wer die App auf Smartphone / Tablet nutzt, ist sich ja wohl der Risiken bewusst und setzt wohl Virenscanner etc. ein, um Trojaner zu finden. Man zahlt schon richtig viel Geld für ein Onlinekonto und bekommt dann so eine App von der Sparkassengruppe. Das geht garnicht!!! Verstehe nicht, dass hier so viele Sterne vergeben werden, teilweise ja noch 3, obwohl nichts geht. Da ist einer ja noch zuviel!“

Anbieter der Onlinebanking-Apps der Sparkassen ist die Star Finanz GmbH.

Das steckt hinter „Kwitt“: Die Star Finanz GmbH, eine Tochter der Sparkassen

Die Star Finanz GmbH ist ein Tochterunternehmen von Deutschlands Sparkassen und zwar über die Finanz Informatik GmbH & Co. KG [3]. Star Finanz fungiert als privatwirtschaftliches Software-Unternehmen für Onlinebanking-Lösungen mit Sitz in Deutschlands nördlichstem Stadtstaat, der Hansestadt Hamburg. Die Softwareschmiede, heißt es auf der Homepage, beschäftige rund 150 Mitarbeiter.

Die Star Finanz GmbH beschreibt ihr Betätigungsfeld wie folgt:

„Star Finanz, ein Unternehmen der Finanz Informatik, ist führender Anbieter von multibankenfähigen Online- und Mobile-Banking-Lösungen in Deutschland. Seit mehr als fünfzehn Jahren prägt das Unternehmen mit Sitz in Hamburg und Hannover mit seinen derzeit über 150 Mitarbeitern das Online-Banking entscheidend mit.“

Weiter führt Star Finanz aus, wonach die Apps Sparkasse und Sparkasse+, die man für die Sparkassenfinanz-Gruppe entwickelt habe, zu „den führenden Mobile-Banking-Anwendungen für iOS sowie Android“ gehörten.

Das gleiche gelte für das „pushTAN-Verfahren, das den Empfang und die Verwendung von TANs auf ein- und demselben Endgerät“ ermögliche. Es werde aktuell von zwei führenden deutschen Geldinstituten eingesetzt.

Die mobilen Finanzapplikationen der Star Finanz seien inzwischen mehr als 17 Millionen Mal in den unterschiedlichen App-Stores heruntergeladen worden. Vorsitzender der Geschäftsführung der Star Finanz GmbH ist Bernd Wittkamp. Weitere Geschäftsführer sind Dr. Christian Kastner und Jochen Balas. [4]

Einzelnachweise

  1. Kwitt. Kwitt macht Ihnen das Leben einfacher„, Informationen auf sparkasse.de, abgerufen am 2. Juli 2017, 8:55 Uhr.
  2. Siehe Fußnote 1 ff.
  3. Finanz Informatik„, in Wikipedia.
  4. Das Unternehmen Star Finanz„, Informationen auf starfinanz.de, abgerufen am 2. Juli 2017, 8:55 Uhr.
  5. Das Unternehmen Star Finanz. Köpfe„, Informationen auf starfinanz.de, abgerufen am 2. Juli 2017, 8:55 Uhr.
  6. Einfach erklärt: Kwitt„, Sparkassen-Informationsvideo auf YouTube vom 07. Februar 2017.
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Von Admin

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