Bargeld in einer anderen Währung in einem Land abheben ist immer teurer als überweisen. Hier die Schweiz. (Bild: sr)
Bargeld in einer anderen Währung in einem Land abheben ist immer teurer als überweisen. Hier die Schweiz. (Bild: sr)

Wer in der Schweiz lebt und dort sein Gehalt auf ein Schweizer Konto erhält, steht häufig vor der Frage: Wie überweise ich von der Schweiz aus Geld ins Ausland, beispielsweise nach Deutschland oder Österreich?

Vor allem Menschen, die an der Grenze wohnen, glauben häufig, sie würden einen günstigeren Kurs fahren, wenn sie von ihrem Schweizer Konto Euro abheben würden und diesen Betrag dann selber bar in Konstanz oder an welchem Grenzübergang auch immer einbezahlen würden auf ihr deutsches Konto.

Steuerratschlag.eu sagt allen Berufstätigen, auch Grenzgängern, die vor dieser Frage stehen, was günstiger ist: In der Schweiz Euro abheben und dann als Bargeld einzahlen auf das deutsche oder österreichische Konto oder den gleichen Betrag überweisen.

Anhand eines UBS-Kontos machten wir den Test: Am 26. März 2021 entsprach 1 Euro einem normalen im Internet abrufbaren Wechselkurs von 1,10905 pro Schweizer Franken. Bei 1500 Euro wären dies also 1664,25 Schweizer Franken.

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Allerdings berechnete dem Kunden die UBS für die 1500 Euro insgesamt 1688,84 Schweizer Franken. Also 24,59 Franken mehr, beziehungsweise hatte die UBS den Wechselkurs, also Interbankenkurs, an diesem Tag für den Kunden verschlechtert, beziehungsweise Gebühren draufgeschlagen. Deshalb lag der Wechselkurs für den Kunden dann bei 1,125896 Franken zu einem Euro.

Wenn der Kunde aber das Geld bar von seinem Schweizer Konto als Euro-Betrag abhebt und nach der Grenze beispielsweise in Konstanz auf sein deutsches Bankkonto einbezahlt, belastete ihm seine UBS-Filiale in diesem Beispiel sogar 1704 Franken statt 1688,84 Franken, wenn er den gleichen Betrag überweist.

40 Franken Gebühren bei 1500 Euro

Das heißt: Die UBS erhebt höhere Gebühren bei Barabhebungen in Euro, als wenn er Euro überweist. Nämlich statt 24,59 Schweizer Franken dann 40 Franken. Das heißt prozentual erhöht sich die einbehaltene Gebühr von 2% etwas.

Warum ist das so? Ein UBS-Mitarbeiter erklärt uns: „Barabhebungen sind natürlich immer teurer, da dann die UBS Euro physisch parat haben muss und nicht nur virtuell.“

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Deshalb: Ein Schlaule ist man nicht, wenn man Euro in der Schweiz von seinem Bankkonto abhebt und dann die Euro in Deutschland oder Österreich oder wo auch immer wieder bar einbezahlt.

Bei den Gebühren kann es von Bank zu Bank Abweichungen geben. Je höher die Barbeträge in Euro pro Jahr sind, welche man von seinem Schweizer Bankkonto überweisen muss, desto lohnender kann ein Vergleich sein. Denn bei 10.000 Euro im Jahr können die Gebühren für das Wechseln vom Schweizer Franken in Euro leicht bei über 500 Euro betragen.

Die UBS trickst bei Euro-Banküberweisungen immer etwas herum: So teilt sie ihrem Kunden prominent zwar mit, das Konto werde mit 0,30 Schweizer Franken für eine Sepa-Überweisung belastet. Doch dass dieser Betrag nicht alles ist, verschweigt die Bank dabei.

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