C&A gehört zu den größten Modeketten in Deutschland. (Bild: Screenshot c-and-a.com).
C&A gehört zu den größten Modeketten in Deutschland. (Bild: Screenshot c-and-a.com).

Im Markencheck der ARD vom Montag den 9. Oktober 2017 zwischen 20.15 Uhr und 21:00 Uhr trauten viele Zuschauer ihren Augen nicht:

Im Test vom ARD Markencheck schnitten Anzüge für Herren im Bereich festliche Abendgarderobe und Abendkleider für Damen im Segment Abendkleidung am besten ab – noch vor BOSS und vor H&M.

In dem Markencheck-Test der ARD waren rund 150 Personen befragt worden.

Ihnen hatte man drei schwarze Anzüge, also einen C&A Anzug, einen BOSS Anzug und einen H&M Anzug in einem Raum gezeigt und zwar ohne ein menschliches Model.

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Ebenso waren den Testern drei festliche Abendkleider ohne menschliche Models präsentiert worden: Ein C&A Abendkleid, ein BOSS Abendkleid und ein H&M-Abendkleid.

C&A siegte im Test deutlich

In beiden Segmenten siegte jeweils C&A.

Im Bereich Anzüge der festlichen Abendmode konnte steuerratschlag.eu auf der Webseite von C&A (c-and-a.com) am 9. Oktober 2017 insgesamt 100 Anzüge finden (1) und zwar in den Segmenten:

  • Body Fit Anzüge (3)
  • Slim Fit Anzüge (31)
  • Tailored Fit Anzüge (20)
  • Regular Fit Anzüge (22)
  • Baukasten-Anzüge (55)

Im Bereich Abendkleider für Damen, beziehungsweise Abendkleider für Damen (2) konnte steuerratschlag.eu am 9. Oktober zudem 63 Kleider finden. Darunter waren:

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  • Abendkleider (57)
  • Festliche Oberteile (3)
  • Boleros (6)

Immerhin 48% der im ARD Marken-Check befragten Personen hatten für das C&A-Abendkleid als schönstes Kleid gestimmt ohne zu wissen, das es sich dabei um ein C&A-Abendkleid handelte.

Bei den Anzügen war das Ergebnis noch deutlicher: Unter allen drei Mode-Labels konnte C&A immerhin 58% der Stimmen der Tester, die im Zufallsverfahren anlässlich des jährlichen Sommerballs im Europapark Rust ausgesucht worden warn, für sich einheimsen.

Kritisch merkte der ARD Marken-Check an, dass C&A mit über 100 Bekleidungs-Zulieferfirmen alleine in Bangladesch arbeite, die Arbeitsbedingungen in dem asiatischen Land aber immer noch nicht zufriedenstellend seien.

77 Euro Monatsverdienst in Bangladesch

Eine Textilarbeiterin beklagte beispielsweise im ARD Marken-Check, dass sie nur 77 Euro im Monat verdiene, wovon alleine die Hälfte ihres Monatslohn für die Miete draufgehe. Der Mindestlohn liegt in Bangladesch allerdings bei lediglich 54 Euro im Monat.

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Ein Gewerkschafter aus Bangladesch, Amirul Haque Amin von der „National Garments Workers Federation“ (NGWF), also der „Nationalen Gewerkschaft der Textilarbeiter“, sagte zudem gegenüber der ARD:

Die meisten Textil-Beschäftigten in Bangladesch könnten angeblich nicht von ihren Arbeitsplätzen leben. C&A bezahle auch nicht mehr, so der Gewerkschaftschef, als andere Modeunternehmen.

Die Bezahlung von Textilarbeitern ist in Bangladesch immer noch schlecht

Der C&A-Unternehmenssprecher erklärte, wonach der Modekonzern C&A daran arbeite, dass das Einkommen der Kleidungsarbeiter in Bangladesch steige.

Hierfür müssten aber unterschiedlichste Modefirmen und Textil-Unternehmen zusammenarbeiten, forderte C&A.

Ebenfalls in Kritik steht, dass einige Beschäftigte der Textilbranche in Bangladesch viel zu viele Überstunden anhäuften, um mehr zu verdienen.

Eine Arbeiterin sagte gegenüber den ARD Marken-Check-Reportern, sie arbeite angeblich jeden Tag von 8 Uhr morgens bis Nachts um 3 Uhr.

Einen freien Tag habe sie angeblich in den vergangenen 31 Tagen nicht mehr gehabt – was gegen die Gesetze in Bangladesch verstößt. Allerdings haben solche Arbeitszustände die Firmen direkt in Bangladesch zu verantworten. (4)

Einzelnachweise

(1) Anzüge Herren C& A(ab Minute 20 im ARD-Beitrag)

(2) Abendkleider Damen, beziehungsweise Abendmode Damen (ab Minute 20 im ARD-Beitrag)

(3) Amirul Haque Amin, Gewerkschaftschef der National Garments Workers Federation (NGWF), auf deutsch: Nationale Gewerkschaft der Textilarbeiter)

(4) Der C&A-Check, in ARD Marken-Check.

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Von Elke

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