Eine höhere Süßwarensteuer würde wohl auch Kuchen betreffen. (Bild: pixabay.com | CC0 Creative Commons)
Eine höhere Süßwarensteuer würde wohl auch Kuchen betreffen. (Bild: pixabay.com | CC0 Creative Commons)

Kommentar – Es ist ein Lied, das seit über 20 Jahren alle Jahre wieder erklingt: Wer nicht sozialistisch von Brot und Wasser lebt, soll noch mehr Steuern zahlen als bislang. Vor allem die Mehrwertsteuer dient hier als beliebter Spielball.

Galt es schon früher es als Abzocke, wenn der Lehnsherr, meist der Graf oder Fürst, auch die katholische Kirche, jeden zehnten als Steuer haben wollte, zahlen die Deutschen heute schon auf die meisten Produkte jeden 5. als Steuern, also 19 Prozent. Bei Lebensmitteln ist es jeder 14., also 7 Prozent.

Doch den Ernährungs-Sittenwächtern des Landes ist das nicht genug.

So sagte ein Münchner Ernährungsmediziner, Hans Hauner, laut mehreren Medienveröffentlichungen, unter anderem in der Basler Zeitung, das Folgende. Zitat aus der Zeitung:

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„Im Kampf gegen die steigende Zahl von Übergewichtigen in Deutschland haben Ernährungsexperten eine deutliche Mehrwertsteuererhöhung für besonders zuckrige Produkte und Softdrinks gefordert. Die bisherige Strategie, die hauptsächlich an die Verantwortung jedes Einzelnen appelliere und Kurse über gesunde Ernährung finanziere, sei gescheitert, kritisierte der Münchner Ernährungsmediziner Hans Hauner am Montag bei der Vorstellung einer Studie in Berlin.“

So sollten künftig, heißt es weiter, Obst und Gemüse gar nicht mehr besteuert werden (obwohl gerade Obst ebenfalls Zuckerbomben sind!!!).

Im Gegenzug sollten „ungesunde Lebensmittel“ deutlich höher als bislang besteuert werden.

Was ungesund ist und was nicht, glaubt die Sittengestapo einiger Ernährungswissenschaftler auch zu wissen:

Natürlich Schokolade, Süßes. Richtig abenteuerlich wird es aber dann, was man noch zu diesen Steuerthesen liest: Angeblich glaube man nämlich, dass mit Hilfe einer höheren Steuer, also einer Süßwarensteuer, tatsächlich der Anteil stark übergewichtiger Menschen um bis zu 10 Prozent sinken könne.

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Wenn das so wäre, müssten die Deutschen schon heute ihre Autos wegen einer exorbitant hohen Mineralölsteuer stehen lassen. Tun sie aber nicht: Die Deutschen fahren so viel, wie noch nie.

Die Baseler Zeitung schreibt jedenfalls weiter:

„Die im Auftrag mehrerer Organisationen erstellte Studie der Universität Hamburg schlägt ein gestaffeltes System der Mehrwertsteuer für Lebensmittel vor. Am erfolgversprechendsten und politisch realistischsten ist nach Ansicht des Hamburger Ökonomen Tobias Effertz eine «Ampel» mit Null Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse (Grün), einem Steuersatz von sieben Prozent für Lebensmittel wie Nudeln, Milch oder Fleisch (Gelb) und 19 Prozent Mehrwertsteuer für Produkte mit viel zugesetztem Zucker, Salz oder Fett wie Fertiggerichte, Chips oder Süssigkeiten (Rot).“

Richtig irre wird dann aber, was „die Experten“ in Bezug auf leckere Softdrinks ins Spiel bringen:

Hier solle man, genehmigt man sich beispielsweise abends in der Disco mal ein Red Bull oder ein anderes ähnliches Getränk, doch sage und schreibe 29 Prozent Steuern bezahlen.

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Bei einem Einkaufspreis von 100 wären das also 30 Euro, die direkt der Staat für seine dicken Staatsdiener im Bundestag und in der Regierung abziehen könnte.

Mit dick meinen wir durchaus unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sicherlich mittlerweile als adipös eingestuft werden kann, aber auch einige ihrer Minister.

Einer der Schlanksten in der Berliner obersten Politwelt ist erstaunlicherweise ausgerechnet Wolfgang Schäuble, der im Rollstuhl sitzt und deshalb keinen großen Sport machen kann.

Nur mit schwäbischer Disziplin scheint er seine Figur halten zu können. Er ist schlank und rank wie seit Jahrzehnten. Womit der Beweis erbracht wäre: Eine reine Finanzfrage ist Dicksein sicher nicht.

In den sozialen Medien wird die Zuckersteuer entsprechend kontrovers diskutiert. In einem Onlinekommentar auf der Basler Zeitung schreibt beispielsweise eine Nina Klein:

„Warum nur auf Zucker? Es gäbe noch vieles, z.B. auf Plastikverpackungen, Silikonkugeln in Waschmittel und Shampoo, Plastikspielzeug, etc. Wenn es darum geht die Menschen und Umwelt zu schaden für Gewinn und Steuern, dann spiel alles keine Rolle. Alles was Umwelt- und Gesundheitsschädlich ist, sollte mit einer Steuer belegt werden, die die Kosten decken. Somit wäre der Transport um min. 10x höher zu verrechnen.“

Einzelnachweise

(1) Steuererhöhung soll Menschen schlanker machen. Experten fordern in Deutschland eine deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer für stark zuckerhaltige Produkte und Softdrinks, in: Basler Zeitung Online vom 13. November 2017. Abgerufen am 13. November 2017.

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Von Elke

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