Die Versicherungssteuer zieht in Großbritannien weiter an. Hier das alte Städtchen England Shaftesbury. (Bild: pixabay.com | CC0 Creative Commons)
Die Versicherungssteuer zieht in Großbritannien weiter an. Hier das alte Städtchen England Shaftesbury. (Bild: pixabay.com | CC0 Creative Commons)

Der Verband der britischen Versicherer, kurz ABI, beziehungsweise im Englischen Association of British Insurers, kritisiert die Steuerpolitik der britischen Regierung. Besonders wird der Anstieg der im Juni 2017 vollzogenen Versicherungsprämiensteuer, kurz IPT, auf die Grundversicherung moniert. IPT steht für „Insurance Premium Tax“.

Die Grundversicherung ist für Bürger in Großbritannien eigentlich obligatorisch. Dennoch haben gut 16 Millionen Briten, welche häufig zu arm sind, keine Grundversicherung.

Wie in Deutschland müssen Versicherungskonzerne aber im britischen Königreich auf Policen eine Versicherungssteuer an den Staat abführen.

Im Falle der Grundversicherung beträgt die Versicherungsprämiensteuer im Schnitt pro Haushalt bis zu 26 Britische Pfund im Jahr.

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Die britische Grundversicherung ist ein Versicherungspaket aus der

  • Kfz-Versicherung

  • Eigenheim-Versicherung, bzw. Hausratsversicherung

  • sowie privaten Krankenversicherung.

Der Verband der britischen Versicherer sagte, die seit Jahren praktizierte Steuerpolitik auf der Insel ziele kontinuierlich darauf ab, Steuer auf die Grundversicherung immer weiter anzuheben. Die erneute Steuererhöhung im Juni 2017 habe die Versicherungssteuer für die Grundversicherung nun auf ein Niveau von 12% gebracht. Dies entspreche faktisch einer Verdoppelung seit 2015. (1)

Die Steuererhöhung sei zum Schaden besonders von Familien, welche mit einer Grundversicherung ihre Gesundheit, Besitztümer und Familien schützen wollten.

Auf eine Grundversicherung mussten Briten 1994 nur 2,5% Steuern bezahlen

Erstmals war eine Versicherungssteuer auf die Grundversicherung (2) im Jahr 1994 eingeführt worden. Sie lag damals bei lediglich 2,5%.

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Dass sich die Einnahmen aus der Versicherungssteuer auf die Grundversicherung für die Regierung rechnen, belegen offizielle Dokumente.

So habe alleine der Anstieg der IPT-Versicherungssteuer von 10% auf 12% im Juni 2017 der Regierung ein Einnahmeplus von rund 850 Mio. Pfund gebracht.

Da die Versicherungssteuer auf die Grundversicherung 2015 noch bei 6% gelegen habe, summierten sich die Mehreinnahmen in nur drei Jahren auf rund 13 Milliarden Britische Pfund rechnet der Verband der britischen Versicherer vor.

Die Höhe der Versicherungssteuer ist in Großbritannien nicht einheitlich. Beispielsweise beträgt sie im Falle von Reiseversicherungen 20%.

Eine durchschnittliche Grundversicherung kostet in Großbritannien jährlich rund 151 Pfund. Darauf sind gut 26 Pfund Versicherungssteuer zu bezahlen. Das bedeutet:

Eine solche Police schlägt mit im Schnitt 177 Pfund zu Buche.

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Nirgends ist die Versicherungssteuer in Europa so hoch wie in Deutschland und Finland

In Großbritannien gibt es 50 Millionen Grundversicherungen, auf welche die Insurance premium tax (IPT) zu bezahlen ist.

Europaweit gibt es im Bereich der Versicherungssteuer hohe Unterschiede. Dabei gehört Deutschland mit einem Versicherungssteuersatz von 19% bis 22% zu den Höchsteuerländern.

Dies zeigt eine tabellarische Aufführung der Association of British Insurers .

Nur in Finnland werden Versicherungen noch höher besteuert als zwischen Flensburg und Garmisch, nämlich gar mit 24%. (3)

(Video-Verweis: TMF Group on Insurance Premium Tax (IPT), von TMFVATIPT auf YouTube.com vom 18. Oktober 2011).

Einzelnachweis
(1) Insurers fear tax rise in ‚raid on the responsible’, in theguardian.com vom 20. November 2017. Abgerufen am 20. November 2017.

(2) General insurance, in: Wikipedia.

(3) European Insurance Premium Tax (IPT) comparison table, von: Association of British Insurers ABI.

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