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Wer in Norwegen ein Elektroauto (E-Auto) kauft, genießt zahlreiche auch steuerliche Vorteile. So erlasse der Staat in dem Land, schreibt die Stuttgarter Zeitung, jedem Käufer eines E-Autos die normalerweise anfallenden 25% Mehrwertsteuer für Neuwagen (Mwst), was aber wohl schon seit Jahren der Fall ist. Zudem müssten Autohändler in Norwegen für den Import von Elektroautos keine Importsteuer bezahlen. (1)

Weitere Vorteile seien: Fahrer von Elektroautos müssten in dem nördlichsten EU-Land keine Gebühren auf Fähren bezahlen. Zudem zahlten E-Autofahrer keine Straßenmaut und könnten wie Taxis in den Städten die Busspuren nutzen, um schneller voranzukommen.

Weitere Vorteile für Fahrer von Elektroautos seien: Es stünden den rund 5 Millionen Norwegern 10.000 öffentliche vom Staat betriebene Stromladestationen zur Verfügung. Hier könnten die E-Autos sogar kostenlos mit Strom betankt werden.

Stromladestationen befänden sich mittlerweile faktisch überall in Norwegen, führt die Stuttgarter Zeitung weiter aus: An Supermärkten, Firmengeländen, oder im öffentlichen Parkraum. Alleine im bekannten Parkhaus der Akerhus-Festung in Oslo gäbe es 100 Anschlüsse für Autostrom.

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Video-Verweis: „NORWAY’S LOVE OF ELECTRIC CARS“, von Andy Kirby, auf: YouTube vom 9. Januar 2018. 

Das Ziel der norwegischen Regierung laute, dass auf Straßen spätestens alle 50 Kilometer eine Stromtankstelle auffindbar sei. Deshalb würden jährlich weitere 1000 Schnelllader für Strom gebaut.

Dass Norwegen so massiv in die Infrastruktur der E-Autos investiere, liege aber auch daran, dass Energie in Norwegen erheblich billiger sei als in Deutschland. So sei Strom in dem Land der Fjorde so günstig, dass ein durchschnittlicher Haushalt in Norwegen angeblich 20.000 Kilowattstunden Strom jährlich verbrauche, während es in Deutschland lediglich 3000 kWh seien.

Günstig für den Ausbau der Elektromobilität sei auch, dass immer bessere E-Autos mit immer größerer Reichweite auf den Markt kämen.

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Als Beispiel nennt die Stuttgarter Zeitung den neuen vollelektronischen Mercedes EQC, ein Geländewagen.

Innerhalb nur einer Stunde sei dieses schicke Daimler-Aushängeschild von 1000 Kunden in Norwegen vorbestellt worden. Dafür hätten sie jeweils 2000 Euro angezahlt, obgleich die Auslieferung des Mercedes EQC erst im Jahr 2019 erfolgen werde.

Spitzenreiter unter den E-Autos seien in Norwegen der E-Golf von VW, der Nissan Leaf, der Mitsubishi Outlander, sowie der BMW i3. Das E-Auto von BMW sei unter der Hollywood-Society in Los Angeles derzeit der Hit, berichtet uns ein bekannter Bewohner von Hollywood.

Auf dem 13. Platz der beliebtesten E-Autos befände sich zudem, so die Stuttgarter Zeitung, der Mercedes GLC Plug-in-Hybrid.

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Schon heute würden in Norwegen mehr elektrisch betriebene Autos zugelassen, als die lauten und umweltbelastenden Benziner, schreibt das angesehene Blatt außerdem:

„Der Anteil der Elektrischen erreichte 2017 in Norwegen den Rekordwert von 52 Prozent. Global gesehen ist der norwegische Automarkt – 2,6 Millionen Fahrzeuge im Bestand, 160 000 Neuzulassungen im Jahr – ein Zwerg. Aber als Pionierland macht das Land von sich reden – und selbst beim Absatz neu zugelassener Elektroautos liegt Norwegen weltweit auf Platz drei hinter China und den USA.“

Das Ziel der norwegischen Regierung sei es, dass bis 2015 nur noch Elektroautos, also emissionsfreie Pkw und Kleinlaster, zugelassen werden sollten.

Seit 1995 arbeitet die Regierung von Norwegen daran, dass Verbrennungsmotoren, welche mit ihrem extremen Lärmterror ganze Stadtzüge faktisch unbewohnbar machen und die Luft verpesten, zurückgedrängt werden.

Doch erst 2017 nahm das Thema richtig Fahrt auf. So seien alleine in diesem Jahr mehr E-Autos verkauft worden, also die sechs Jahre zuvor, bilanziert die Stuttgarter Zeitung. Als Grund wird die zunehmende Fahr-Reichweite der E-Autos genannt, welche seit 2013 kontinuierlich ansteige.

Norwegen produziert 97 Prozent seines Stroms mit Hilfe von Wasserkraft.

Einzelnachweise

(1) Ein Automarkt setzt voll auf Elektroantrieb. Wegen des billigen Stroms aus Wasserkraft und einer umfangreichen staatlichen Förderung werden in Norwegen immer mehr Elektroautos verkauft. Jede zweite Neuzulassung ist mittlerweile ein E-Autos. Für deutsche Marken gibt es lange Wartelisten, von: Christoph Link, In: Stuttgarter Zeitung, Wirtschaftsteil, Seite 13 in der Ausgabe Samstag / Sonntag vom 20./21. Januar 2018.

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Von Frank

Frank faszinieren ausgefallene Geschäftsmodelle und Steuersysteme. Neben Russland interessiert er sich besonders auch für die Schweizer Steuermodelle oder jene in Südafrika. Kontakt über: frank.herrmann@steuerratschlag.eu

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