Bulgarien ist ein eher armes EU-Land, weshalb viele Menschen auf Versicherungen verzichten. Hier alte Holzhäuser in der bulgarischen Stadt Sozopol. (Bild: pixabay.com / CC0 Creative Commons)
Bulgarien ist ein eher armes EU-Land, weshalb viele Menschen auf Versicherungen verzichten. Hier alte Holzhäuser in der bulgarischen Stadt Sozopol. (Bild: pixabay.com / CC0 Creative Commons)

In Bulgarien hat die Polizei fast eine Millionen Autos, 865.566, aus dem Verkehr gezogen. Grund: Die Fahrer konnten keine Kfz-Versicherung vorweisen. In 72.923 Fällen hat die Polizei den Fahrzeughaltern sogar ganz die Fahrlizenz entzogen. In 14.716 Fällen ist zudem eine Geldstraße verhängt worden.

Diese hohe Anzahl nicht versicherter Fahrzeuge auf Bulgariens Straßen geht alleine auf einen Kontrollzeitpunkt zwischen 3. Mai 2017 bis Ende September zurück.

Dies teilte Boyko Ranovski, der Leiter der Abteilung für Verkehrspolizei im Innenministerium auf der Straßenverkehrssicherheitskonferenz „Friedensvertrag für bulgarische Straßen“ mit.

Der Kongress war von der Vereinigung der bulgarischen Versicherer (ABZ) organisiert worden.

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Das Fahren ohne Kfz-Versicherungen, Vollkasko-Versicherung oder Teilkasko-Versicherung ist in Bulgarien weit verbreitet.

Es führt dazu, dass Bürger, welche in einen Unfall verwickelt sind, häufig die Kosten beim Gegner nicht bezahlen können. Auch nicht die Kosten für den eigenen Unfall.

Noch schlimmer wird es, wenn die Rechnungen für Verletzungen in Krankenhäusern oder sonstigen Ärzten zu bezahlen sind.

Denn es mangelt in Bulgarien, einem der ärmsten Länder in der EU, nicht nur an üblichen Kfz-Versicherungen und Unfallversicherungen, sondern obendrein an Krankenversicherungen.

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Eine schwere Verletzung, hervorgerufen durch einen Autounfall, schlägt in Bulgarien mit 30.000 bis 50.000 Leva zu Buche. Das sind umgerechnet 15.340 Euro bis 25.566 Euro.

Das ist in einem Land, in welchem der Monatsverdienst im Schnitt bei nur 800 bis 900 Euro liegt, sehr viel Geld. So viel Geld, dass es sich Millionen Bürger nicht leisten können.

Die Angaben zu den durchschnittlichen Behandlungskosten einer Schwerverletzung in Bulgarien gab Gesundheitsminister Prof. Nikolay Petrov ebenfalls auf Konferenz „Friedensvertrag für bulgarische Straßen“ bekannt. Als Quelle nannte er Analysen der bulgarischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Wie in vielen anderen EU-Ländern können in Bulgarien Bürger die Kommunikation mit den Versicherungskonzernen mit Hilfe einer Registriernummer online erledigen.

Auch die Behörden verschicken immer öfters Informationen rund um Behördengänge über das Internet.

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Einzelnachweis

Неплатена „Гражданска“ и… 800 хил. коли без номера, übersetzt: Unbezahlte „Civic“ und … 800.000 Autos ohne Zahlen, von Petya Slavova, in: dnes.bg vom 06.10.2017. Abgerufen am 06.07.2017.

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Von Herbert

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