Österreichs Regierung will Kultur teurer machen.
Österreichs Regierung will Kultur teurer machen.

Eigentlich ist es weltweiter Brauch, dass Kulturgüter mit weniger Steuern belastet werden, als Konsumgüter. Das Alpenland Österreich scheint Kultur aber nicht mehr länger als förderwürdiges Gut anzusehen. So plant Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) angeblich, die Mehrwertsteuer auch für Kulturgüter in Österreich drastisch anzuheben.

Beispielsweise sollen Eintrittskarten zu Kulturveranstaltungen in Österreich erheblich verteuert werden. Mussten hierfür bislang 10% Steuern bezahlt werden, möchte Finanzminister Schelling 20% Steuern von den Bürgern einzuziehen.

Doch ganz so einfach, wie sich Schelling das vorstellt, scheint es nicht zu werden: Verleger, Ticketverkäufer, Kulturveranstalter, Künstleragenturen, Verbraucherverbände, Kinobesitzer gehen in Österreich auf die Barrikaden. Sie kritisieren, dass in Österreich der Staat Kultur offensichtlich als nicht mehr förderwürdig ansehe. Es gelte, diesen Versuch eines Paradigmawechsel zu verhindern, heißt es.

Dass die Österreicher Kultur lieben, zeigt sich an schlichten Zahlen: So werden jährlich alleine 35 Millionen Konzerttickets – von Pop bis Klassik – verkauft.

Auch wenn Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling von einem Durchmarsch träumt – er stößt auch auf politischer Ebene auf starken Widerstand. Naturgemäß sagte beispielsweise Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ), wonach er die geplante Anhebung der Kultursteuer in Österreich für bedenklich halte.

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Bieler: Staat hat in Österreich Kulturauftrag

Kultur, so Bieler, solle für jeden bezahlbar sein und der Staat habe hier einen Kulturauftrag, der auch politisch ernst genommen werden solle.
Auch ÖVP-Kultursprecher Christian Sagartz lehnt eine Anhebung der Kultursteuer ab. Solche Pläne seien „wenig zielführend“.

Besonders verärgert viele, dass nicht nur Tickets für Klassik- oder Popkonzerte in Österreich deutlich stärker mit Steuer belastet werden sollen, sondern ausgerechnet auch Zeitungen und Bücher, die im digitalen Zeitalter sowieso mit dem Rücken zur Wand stehen.

Österreichs Finanzminister Schelling möchte seine Pläne bis 17. März in der Regierung Österreichs durchpauken.

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