Ronald Reagan ist Vorbild für Jeb Bush.
Ronald Reagan ist Vorbild für Jeb Bush.

In einem Gastkommentar für die Washington Post, eine Zeitung, welche zum amerikanischen E-Commerce-Weltreich Amazon gehört, schreibt Jeb Bush, Präsidentschafts-Anwärter der Republikaner und ehemaliger Gouverneur von Florida, er wolle die Superreichen und Megakonzerne massiv entsteuern.

Jeb Bush begründet seine Steuerreform-Pläne für den Fall, dass er der nächste Präsident der USA wird, mit den Worten, wonach das derzeitige Steuer-System der USA niemand mehr verstehen könne, außer jenen, die es verfasst hätten: 80.000 Seiten umfassten angeblich die Steuergesetze der USA. Das behauptet zumindest Bush.

Doch liest man den Gastkommentar von Jeb Bush, wird klar: Es geht ihm weniger um eine Reduzierung der Steuergesetze in den USA, sondern um eine massive Umverteilung von unten nach oben. So besitzen schon heute in den USA insgesamt 1% der Haushalte rund 80% des Vermögens.

Und so sehen die Steuerpläne von Jeb Bush aus: Künftig solle es in den USA nur noch drei Einkommenssteuersätze geben und nicht wie bislang sieben: 10%, 25% und maximal 28%. Gleichzeitig soll die Körperschaftssteuer für alle Unternehmen auf nur noch 20% reduziert werden, wobei Investitionen sofort steuerlich berücksichtig werden dürften. Bislang beläuft sich der Körperschaftssteuersatz in den USA auf bis zu 35% – was angeblich, behauptet zumindest Jeb Bush, „der höchste weltweit“ sei.

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Amerikanischen Konzernen würden Gewinne in der EU nur noch mit 8,75 besteuert

Mit 28% wäre der Spitzensteuersatz in den USA nach dem Willen von Jeb Bush erreicht. Damit läge dieser um kräftige 15% unter dem Niveau in Deutschland. So werden in Deutschland bereits Jahresbruttoeinkommen, welche über dem Betrag von 53.000 liegen, dem Spitzensteuersatz unterworfen und zwar mit 43%.

Mit der von Jeb Bush geplanten Steuerreform würde wieder, schreibt Bush in seinem Gastkommentar, ein Steuersystem etabliert, welches es bereits 1986 während der Präsidentschaft von Ronald Reagan (ebenfalls Republikaner) gab. Angeblich, schreibt Bush, würde das auch bedeuten, dass 15 Millionen Amerikaner künftig gar keine direkten Steuern mehr bezahlen müssten. Neu wäre zudem, dass auch alle Arbeitnehmer in den USA ab dem 67. Lebensjahr gar keine Steuern mehr auf ihr Einkommen bezahlen müssten.

Mit der geplanten Steuerreform würde unter dem Republikaner Jeb Bush zudem eine massive Steuererleichterung für US-Konzern-Gewinne einhergehen, die in Europa oder anderen Ländern außerhalb der USA erzielt würden. So will Bush, dass künftig Gewinne, die beispielsweise in der Europäischen Union (EU) erzielt werden, ab einer Größenordnung von zwei Milliarden US-Dollar im Jahr nur noch mit 8,75% Steuern belegt werden. Obendrein könnte diese „Übersee“-Steuer, wie Bush sagt, auf 10 Jahre gestreckt werden. Dies würde Amazon, Google, Apple, Microsoft & Co weitere dramatische finanzielle Vorteile gegenüber deutschen Unternehmen oder sonstigen EU-Unternehmen verschaffen.

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