Deutschen Bankkunden in Luxemburg drohen jetzt harte Strafen.
Deutschen Bankkunden in Luxemburg drohen jetzt harte Strafen.

Wie viele Razzien die vergangenen Tage bei deutschen Bankkunden in Luxemburg durchgeführt worden sind, ist nicht klar. Die Rede ist von mindestens 120. Denn deutsche Finanzbehörden haben mal wieder von einem Hacker eine gestohlene Steuer-CD gekauft. Dieses Mal allerdings nicht aus der Schweiz, sondern aus Luxemburg. Von dem Diebstahl betroffen sind 54.300 deutsche Kunden.

Dass die entwendeten Daten zu den Tausenden deutschen Kunden bei der Luxemburger Sparkasse BCEE möglicherweise für Hunderte Deutsche gefährlich werden können, zeigt sich an der Härte, mit welcher diverse deutsche Staatsanwaltschaften reagierten. Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung (SZ), NDR und WDR hätten die Staatsanwaltschaften Köln sowie Wuppertal bei zahlreichen deutschen Kunden der Luxemburger Sparkasse „Banque et Caisse d’Epargne de l’Etat“ (BCEE) Razzien durchgeführt.

Besonders im Fokus der Steuerfahnder seien, heißt es, rund 1.000 deutsche Kunden, die über 300.000 Euro bei der Luxemburger Sparkasse BCEE angelegt hätten. Die Razzien hätten alleine die vergangenen Tage bei rund 120 Deutschen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland stattgefunden. Weitere Wohnungs- und Hausdurchsuchungen mit umfangreichen Beschlagnahmungen könnten folgen.

Die Razzien basieren alle auf Angaben der von deutschen Behörden aufgekauften gestohlenen Steuer-CD aus Luxemburg. Die Staatsanwaltschaften teilten mit, die CD umfasse die umfangreichste Ansammlung aus Kontodaten von Deutschen im Ausland, welche man jemals in die Hände bekommen habe.

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Nach einem Artikel der Luxemburger Tageszeitung „Luxemburger Wort“ sind die CD-Bankdaten von über 50.000 Deutschen, welche bei der staatlichen Luxemburger Banque et Caisse d’Epargne de l’Etat (BCEE) ein Konto haben, zielgerichtet gestohlen worden. Die gestohlene CD wurde dann als Beweismittel von Behörden in Nordrhein-Westfalen für 5 Millionen Euro gekauft. Ob die Behörden den Diebstahl von vornherein wussten oder gar beauftragten, ist nicht aus dem Artikel ersichtlich.

Auch wenn derzeit zahlreiche Deutsche durch die Razzien bezüglich Konten bei der BCEE betroffen sind, so wirbt dennoch die Luxemburger Bank nach wie vor um deutsche Kunden. So schreibt die Bank auf ihrer Homepage und zwar in Deutsch:

„Werden Sie Kunde bei der Banque et Caisse d’Epargne de l’Etat, Luxembourg und profitieren Sie von zahlreichen Vorteilen: Die mehrfach anerkannte Kompetenz einer Bank mit über 150 Jahren Erfahrung. Die Finanzstabilität einer Bank, die zu den Kreditinstituten mit den besten Bewertungen weltweit zählt. Das größte Zweigstellennetz Luxemburgs. Internet- und Mobile Banking rund um die Uhr. Zahlreiche Produkte und Dienstleistungen, die perfekt auf die Bedürfnisse von Privatkunden und Firmenkunden zugeschnitten sind. Ein Private Banking-Service, der all Ihren Erwartungen entspricht. Unsere Mitarbeiter beraten Sie individuell und bedarfsorientiert, und zwar in der Sprache Ihrer Wahl – unter anderem in Luxemburgisch, Französisch, Deutsch oder Englisch.
Wie werde ich Kunde der BCEE? Ob Luxemburger, Grenzgänger oder Angehöriger eines Drittstaates, wir würden uns freuen Sie als Kunden begrüßen zu dürfen.“

Die von einem Kriminellen an deutsche Behörden für Millionen Euro verkaufte Bank-CD ist die neunte, welche von deutschen Behörden seit 2010 gegen eine Art Schmiergeld in Empfang genommen worden ist. Mittlerweile erklärte die vom Diebstahl betroffene Luxemburger Bank BCEE, dass die gestohlenen Bankdaten eine „eklatante Verletzung von Luxemburger Gesetzen“ darstellten. Weiter sagte die BCEE, man habe stets in Übereinstimmung mit den Anforderungen der in Luxemburg und Europa geltenden Gesetzte die Kunden beraten.

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Von Elke

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