Die USA sind das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - sofern man genug Geld hat.
Die USA sind das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – sofern man genug Geld hat.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), welcher vor allem von westlichen Ländern finanziert wird, Christine Lagarde, kritisiert wirtschaftspolitische Abschottungstendenzen in den USA – und meint damit wohl den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.

So sagte IWF-Vorsitzende Christine Lagarde wonach die weltgrößte Volkswirtschaft, die USA, grundsätzlich zwar in einer sehr guten Verfassung sei. Allerdings gebe es mehrere Punkte, die reformbedürftig seien und auch mit Blick auf die Zukunft verhindert werden müssten.

Hierzu gehöre die sinkende Partizipation am Arbeitsmarkt, die verbessert werden müsse. Außerdem kritisierte sie das fallende Produktivitätswachstum, die Polarisierung in der Einkommens- und Vermögensverteilung und die verbreitete Armut in den USA.

Nur wenn diese vier Problembereiche angegangen würden, sehe sie eine Chance für die USA, dass sich Wachstum und Wohlstandsvermehrung fortsetzten. Außerdem sagte Lagarde, dass die USA protektionistischen Tendenzen in der Außen- und Wirtschaftspolitik widerstehen sollten. Damit dürfte sie vor allem den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump meinen. Er hatte in den vergangenen Monaten im Wahlkampf immer wieder die These vertreten, wonach die USA besser fahren würden, wenn sie sich aus internationalen Bündnissen stärker befreien würden.

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Die USA sind beispielsweise weltweit eine der am stärksten im Dienstleistungssektor aktiven und erfolgreichen Volkswirtschaften. Rund 14% des weltweiten Dienstleistungshandels gehen auf das Konto der USA. Besonders in der Digital- und Internetwirtschaft konnten sich die USA auch Dank mangelnder Steuergesetzgebung in der Europäischen Union zahlreiche Monopole erobern.

So beträgt der durchschnittlich Steuersatz amerikanischer Internetkonzerne in der EU nach Schätzungen gerade einmal 3%. Das ist erheblich weniger, als europäische Konzerne im Digitalbereich an Steuern bezahlen müssen – nämlich bis zu 42% und mehr.

Um die sich verschlechternde Einkommensverteilung in den USA einzudämmen schlägt der IWF unter anderem einen Ausbau der Steuergutschriften für Niedrigverdiener vor (Earned Income Tax Credit, EITC). Dieses Programm solle auch auf unter 25-Jährige sowie Ältere ausgeweitet werden.

Zudem solle über eine Erhöhung des nationalen Mindestlohns in den USA nachgedacht werden. Er liegt derzeit bei 7,25 US-Dollar pro Stunde, umgerechnet also 6,56 Euro. Allerdings haben zahlreiche Kommunen ihre eigenen Mindestlöhne eingeführt. So liegt dieser beispielsweise in San Francisco oder New York bereits bei über 10 US-Dollar die Stunde, umgerechnet also bei rund 10,05 Euro.

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Vor allem die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hatte mehrmals angemahnt, der Mindestlohn solle in den USA national erhöht werden. In Deutschland beträgt der aktuelle Mindestlohn 8,50 Euro pro Stunde, beziehungsweise rund 1500 Euro im Monat bei einer 40-Stunden-Woche. Umgerechnet sind dies entsprechend 1.658 US-Dollar.

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Von Tim

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