Italien kämpft seit über 2000 Jahren gegen Steuerhinterzieher. Hier die Ewige Stadt Rom in ihren Anfängen, dem Forum Romanum. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Italien kämpft seit über 2000 Jahren gegen Steuerhinterzieher. Hier die Ewige Stadt Rom in ihren Anfängen, dem Forum Romanum. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Steuern werden in Italien seit über 2000 Jahren, also seit dem Römischen Reich, erhoben. Für die Italiener bedeutet dies: Viel Zeit, um Meister im Hinterziehen von Steuern zu werden. Eine Offensive soll das Dilemma mal wieder einschränken.

Fakt ist aber: Nachrichten aus Italien, wonach das Finanzministerium Schritte unternehmen wolle, um die weit verbreitete Steuerhinterziehung einzudämmen, stoßen in der Öffentlichkeit nicht auf all zu großen Wiederhall. Zu oft hat man das schon gehört. Und zu oft ist nicht viel passiert.

Jedenfalls teilten die obersten Steuerprüfer Italiens nun einmal mehr mit, man wolle vor allem im digitalen Geschäft die Steuerprüfungen verstärken.

Dabei gehe es um Transaktionen, für welche Mehrwertsteuer, Unternehmenssteuer, Immobiliensteuer, Erbschaftssteuer oder Schenkungssteuer zu bezahlen seien.

Im Fokus stünden verstärkt, so das Finanzministerium in Rom, die berüchtigten Offshore-Konten. Über sie schieben wohlhabende, reiche und superreiche Italiener, aber auch Unternehmen, jährlich Milliardensummen.

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Grundsätzlich ist das legal, aber eben nicht jeder Schritt, welcher über solche Konten gemacht wird, ist mit dem italienischen Steuergesetz kompatibel.

Illegal wird es vor allem dann, wenn der Zweck nicht der Steueroptimierung dient, sondern der Steuerhinterziehung. Letzteres ist auch in Italien ein Straftatsbestand, der mit Gefängnis geahndet werden kann.

Doch bevor Italien so richtig losschlagen kann gegen Steuerhinterziehung, erklärte der Finanzminister: Ganz einfach werde dies nicht, da Personal fehle. Zudem würde es zu wenige gesetzliche Richtlinien geben, welche klarer Offshore-Geschäfte regelten.

So verweist man in Italien beispielsweise gerne auf Spanien: Hier gebe es pro 1928 Steuerzahler nur einen Steuerprüfer. Ähnlich schlecht sehe es in Italien aus.

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In Frankreich liege das Verhältnis bei einem Steuerprüfer für 1860 Bürger.

Einen Spitzenwert erziele hingegen Deutschland. Hierzulande kämen auf einen Steuerprüfer 729 Bürger. Dies sind mehr als doppelt so viele Steuereintreiber also, wie in Italien, Frankreich oder Spanien.

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