Wer hätte das gedacht: Trotz weltweit angeprangertem Diesel-Betrugs in Millionen Fahrzeugen stürzte die Volkswagen AG nicht ab, sondern auf. Das gelingt aber vor allem Dank der Neigung der chinesischen Führung:

So scheint das China-Geschäft nämlich dafür zu sorgen, dass VW so viele Fahrzeuge wie noch nie in der Geschichte des Wolfsburger Megakonzerns verkaufen konnte. Die Rede ist von 10,5 Millionen bis 10,7 Millionen verkauften Auto. Das schreibt ausgerechnet die „Bild am Sonntag“ (BamS) aus dem Hause Axel Springer SE. [1]

Die Berichterstattung in der BamS ist deshalb bemerkenswert, da VW zuletzt auf Springer nicht mehr gut zu sprechen war und sogar einen jährlichen Springer-Automobilpreis des Boulevardblattes BamS mehr oder weniger durch Abwesenheit höchster Manager blockierte. [2]

Mit den weltweit 10,5 bis 10,7 Millionen verkauften Autos konnte Volkswagen seine Nummer 1-Stellung vor dem japanischen Automobilkonzern Toyota halten. Allerdings ist es immer noch ein Kopf an Kopf-Rennen. So bringt es Toyota weltweit auf fast die gleiche Absatzzahl wie VW und zwar auf 10,4 Millionen verkaufte Autos.

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Rekordabsatz

Der Rekordabsatz bei VW schlägt sich natürlich in der Bilanz deutlich nieder: So stieg der Umsatz von 217,3 Milliarden Euro in 2016 auf voraussichtlich 220 Milliarden Euro in 2017.

Die Chinesen stehen aber nicht nur auf VW selber, sondern auch auf die Volkswagen AG-Markentöchter Skoda und Seat, die auch in Deutschland mittlerweile eine immer größer werdende Fangemeinde haben. Als eine der wenigen VW-Marken sei Audi 2017 allerdings hinter den Erwartungen geblieben, heißt es.

Volkswagen gilt in Deutschland neben Tesla und BMW als Trendsetter im Bereich der Elektroautomobilität. Nach jahrelangem Zögern versprach VW-Chef Matthias Müller, man werde die E-Mobilität auf der Themenagenda ganz vorne ansiedeln.

VW will Dieselprivilegien abschaffen

Gleichzeitig forderte er die Bundesregierung auf, sie solle endlich mit der Subventionierung des lauten und die Städte belastenden Dieselmotors aufhören und stattdessen deutlich stärker als bislang eine Kehrtwende hin zu Elektroautos machen.

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Dazu gehöre auch der dringend benötigte Ausbau von schnellladenden Stromzapfsäulen für die Elektrofahrzeuge.  [3]

Doch ist VW nicht der plötzliche Gutmann im Milliardengeschäft mit Autos geworden. Vielmehr wollen immer mehr Bürger künftig Elektroautos kaufen und China hat sogar eine verbindliche E-Auto-Quote eingeführt. Autobauer, welche diese Quote nicht erfüllen, müssen eine Strafe bezahlen. [4]

Weitere Hintergründe zur Volkswagen-Prognose 2017 gibt die Investor Relations-Abteilung des Unternehmens.  [5]

Einzelnachweise

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(1) Volkswagen bleibt weltweit die Nummer eins, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Online auf Basis eines Bild am Sonntag-Berichts vom 7. Januar 2018.

(2) Marken-Vorstandschefs von Volkswagen boykottieren „Goldenes Lenkrad“, von Ulrike Simon in: horizont.net vom 8. November 2017. Abgerufen am 7. Januar 2018.

(3) VW-Chef Müller für Abschaffung von Diesel-Privilegien, in: spiegel-online.de vom 10. Dezember 2017. Abgerufen am 7. Januar 2018.

(4) Elektro-Auto-Quote in China: Wer die Quote schaffen kann, für wen es eng wird, in: Automobilwoche Online  vom 24. November 2017. Abgerufen am 7. Januar 2018.

(5) Ziele und Strategien der Volkswagen AG 2018, von Investor Relations.

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