Anlegern stockt angesichts der Vorgänge in China - hier Shanghai - der Atem.
Anlegern stockt angesichts der Vorgänge in China – hier Shanghai – der Atem.

Wer am Montag den 24. August 2015 in sein Aktienportfolio schaute, dem stockte der Atem: Das Börsenbeben in China zog weltweit wichtige Aktien und Aktienindizes in den Keller. Beispiel: Das amerikanische Biotechnologie-Unternehmen Gilead Science notierte noch vor vier Wochen bei fast 110 Euro. Montagfrüh, den 24. August 2015, lag der Kurs nur noch bei 86 Euro.

Ähnlich sieht es mit der Aktie der größten chinesischen Internetsuchmaschine aus, mit Baidu. Sie knallte weiter in den Keller, verlor noch einmal einige Prozentpunkte. Lag die Baidu-Aktie noch vor einem Monat bei über 150 Euro, sackte der Kurs nun auf 124,50 Euro ab. Auch die russische Gazprom-Aktie musste abermals erheblich federn lassen. Sie wird nun fast schon zum Schleuderpreis von nur noch 3,28 Euro angeboten – saftige 25% weniger als im Juli.

Steil nach unten geht es derzeit auch für Chinas größten Energiekonzern, Petrochina. Hier sackte alleine am Montag der Aktienwert nochmals um gut 5% nach unten auf nunmehr 0,68  Euro. Damit kursiert die Aktie des Energieriesen niedriger, als noch vor fünf Jahren. Dennoch ist der Kurs immer noch höher, als beispielsweise am 26. Februar 2009 – ebenfalls einer der Tiefstwerte von Petrochina an der Börse. Damals kostete eine Petrochina-Aktie gerade noch 55 Cent.

Doch selbst dieser Wert gilt nicht als das historische Tief von Petrochina. Vielmehr mussten Anleger vor gut 10 Jahren, 2004, schon einmal mit ansehen, wie die Börse die Aktie fast komplett verschluckte und ihr gerade noch 35 Cent zugestand (laut MSN Finanzen).

Mit dem Abwärtstrend in Fernost gehen auch die Aktienmärkte in Frankfurt am Main, London, New York oder Paris in den Keller. Einige Händler agieren geradezu panisch und verkaufen hektisch Millionen von Aktien, um noch schnell einen Kursgewinn, den man schon als sicher eingestufte hatte, einzuheimsen. Doch mit Panikverkäufen ist es immer das gleiche: Sie kosten oft Milliarden Euro und besser wäre es, die Aktien zu halten, statt möglicherweise sogar mit Verlusten zu verkaufen.

Anzeige

Um sage und schreibe 1000 Punkte ging es für den Dow Jones nach unten und auch der Dax unterschritt am Montag die 10.000er-Grenze. Wie es nun mit Chinas Börsen weitergeht, ist noch nicht klar. Einerseits hatte Chinas Zentralbank bereits vergangene Woche die Währung des Landes abgewertet. Auf der anderen Seite teilte die chinesische Zentralregierung in Peking mit, sie arbeite mit Hochdruck an einem Konjunkturprogramm für das Reich der Mitte.

Doch trotz aller Panikverkäufe: Viele Wertpapiere an Chinas Aktienbörsen sind immer noch höher bewertet, als vor zwei Jahren. Deshalb kann man bislang auch sagen: Der Turbokapitalismus in China frisst nicht seine Kinder, aber die chinesischen Spekulanten haben vielleicht eine Lektion gelernt, was es weltweit bedeuten kann, wenn man eine Aktienbörse als Spielplatz missbraucht.

Anzeige

Von Elke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert