Die Commerzbank plant einen umfangreichen Stellenabbau. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain).
Die Commerzbank plant einen umfangreichen Stellenabbau. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain).

Das zweitgrößte deutsche Bankhaus, die Commerzbank, kämpft weiter um einen stabilen zukunftsgerichteten Geschäftsbetrieb. Bereits vor Jahren musste die Bank mit Hilfe des deutschen Staates gestützt werden. Jetzt sollen bis zu 9000 Stellen im Konzern gestrichen werden.

Die Commerzbank selber sagte, sie richte sich neu aus und müsse deshalb im schlechtesten Fall in einer Massenentlassungs-Runde zahlreiche Stellen streichen. Im Gespräch sei ein Stellenabbau von bis zu 9000 Stellen, erklärte sinngemäß Commerzbank-Vorstandschef Martin Zielke, schreibt das Handelsblatt.

Nicht klar ist bislang, wie der Sozialplan aussehen soll: Ob es wirklich zu Kündigungen kommt, zu Aufhebungsverträgen mit Abfindungen, oder schlicht zu Nicht-Besetzungen im Rahmen der üblichen Mitarbeiter-Fluktuation.

Allerdings ist die Mitarbeiter-Fluktuation bei Banken in der Regel deutlich niedriger, als beispielsweise in der Internetszene. Internetunternehmen haben üblicherweise jährlich bis zu 35 Prozent Personalwechsel. Dies liegt primär daran, dass die Mitarbeiterstruktur in der Internet-Szene jünger ist und sich jüngere Arbeitnehmer nach ein bis zwei Jahren gerne nach neuen Jobmöglichkeiten umschauen, die möglicherweise besser bezahlt sind.

Nach Handelsblatt-Angaben würde der nun von der Commerzbank ins Spiel gebrachte Stellenabbau bis ins Jahr 2020 reichen, also gut vier Jahre.

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Dass die Commerzbank sich zahlreicher Mitarbeiter auch mittels Aufhebungsverträge entledigen könnte, die mit Abfindungsangeboten versehen sind, zeigt, dass die Bank angeblich bis zu einer Milliarde Euro „Restrukturierungsaufwand“ zurückgestellt habe. Das ist eine übliche Umschreibung für Abfindungszahlungen und Honorare für externe involvierte Unternehmensberatungen und Rechtsanwaltskanzleien.

Bank will stärker zwischen Firmenkunden und Privatkunden-Geschäft trennen

Im Rahmen der Restrukturierung der Commerzbank ist im Gespräch, dass das Geschäft stärker als bislang zwischen Firmenkunden und Privatkunden getrennt werden solle.

Außerdem wolle die Commerzbank, erklärte Vorstandschef Zielke, stärker in die Digitalisierung des Bankgeschäfts investieren. Hier stehe jedoch eine Absegnung durch den Aufsichtsrat noch aus.

Bereits Anfang August hatte die Commerzbank gesagt, sie rechne für das Geschäftsjahr 2016 mit einem Gewinnrückgang.

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2015 hatte der Gewinn der Großbank bei 1,06 Milliarden Euro gelegen. Erstmals seit der in den USA im Jahr 2008 ausgebrochenen Finanzkrise, die schnell weltweite Ausmaße annahm, hatte die Commerzbank 2015 eine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet.

Auch auf Grund der von der US-Regierung der Deutschen Bank auferlegten existenzgefährdenden Strafe in Höhe von bis zu 14 Milliarden US-Dollar kursieren derzeit Gerüchte, die Commerzbank fusioniere möglicherweise in der Not mit der Deutschen Bank.

US-Justizministerium setzt Deutscher Bank zu – fusioniert diese mit der Commerzbank?

Seit Bekanntwerden der ungewöhnlich hohen US-Geldbuße gegen die Deutsche Bank mehren sich Schlagzeilen, wonach beispielsweise der Aktienkurs der Deutschen Bank „im freien Fall“ sei. So titelte das Portal EurActiv.de angesichts des Börsenabsturzes des größten deutschen Bankhauses: „US-Strafe: Deutsche Bank im freien Fall“.

Die Geldbuße gegen die Deutsche Bank hatte das US-Justizministerium festgelegt, welches von der Partei der Demokraten geführt wird.

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Sowohl die Deutsche Bank wie die Commerzbank konnten sich seit Ausbruch der Weltfinanzkrise 2008 nicht wirklich wieder erholen.

Auch bei der Deutschen Bank sind Stellenstreichungen von bis zu 9.000 Arbeitsplätzen in Gespräch. Alleine in Deutschland sollen bis zu 200 Deutsche Bank-Filialen geschlossen werden.

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