Geldabheben an irgendwelchen Geldautomaten von Banken, bei welchen man nicht originär Kunde ist, kann teuer werden. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Geldabheben an irgendwelchen Geldautomaten von Banken, bei welchen man nicht originär Kunde ist, kann teuer werden. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Wer am Flughafen, Bahnhof, Einkaufszentrum oder in Fußgängerzonen unterwegs ist und schnell mal Bargeld braucht, ist verführt, den erst besten Geldautomaten zu nehmen. Doch das kann teuer werden.

Bis zu acht Euro verlangen nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest die Aufsteller von Bankautomaten fürs Geldabheben. Besonders teuer ist es, wenn ein Verbraucher einen Bankautomaten benutzt, welcher nicht von der eigenen Bank stammt oder dieser nicht von einer mit der eigenen Hausbank in einem Verbund kooperierenden Bank ist.

Beispielsweise können Kunden der HypoVereinsbank auch bei Kreditkartenautomaten der Deutschen Bank oder Commerzbank kostenlos Geld abheben – aber zum Beispiel nicht bei den örtlichen Sparkassen, Volksbanken, Raiffeisenbanken oder der Reisebank an Flughäfen oder Bahnhöfen.

In der Untersuchung der Stiftung Warentest sei Geldhaben bei Spezialanbietern wie dem Bankhaus August Lenz oder Cardpoint ausgefallen teuer gewesen, stellten die Tester fest.

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Die Automaten dieser Anbieter finden sich häufig an infrastrukturellen Verkehrsknotenpunkten wo Vorbeikommende meist in großer Eile sind. Also an Bahnhöfen zum Beispiel, an Flughäfen oder Einkaufszentren.

Jedenfalls hätten im Test laut Stiftung Warentest das Bankhaus August Lenz oder der Konkurrent Cardpoint Kosten fürs Geldableben für nicht eigene Bankkunden von bis zu 7,99 Euro berechnet, also faktisch 8 Euro.

Das Bankhaus August Lenz beschreibt seine Dienstleistung wie folgt:

„Bargeldverkehr und elektronischer Zahlungsverkehr – das Bankhaus August Lenz bietet Einzelhändlern, Serviceunternehmen, Banken und anderen Finanzdienstleistern maßgeschneiderte Produkte, individuelle Servicetools und effiziente Dienstleistungen. Als spezialisierter Finanzdienstleister steht das Bankhaus August Lenz für modulare Lösungen, um Ihren Zahlungsverkehr zu automatisieren.

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Unser Ziel ist es, Unternehmen und Konsumenten die sichere und reibungslose Abwicklung elektronischer Zahlungen sowie die Bargeldversorgung ihrer Kunden, zu ermöglichen. Die Payment Services des Bankhaus August Lenz unterstützen Sie dabei, Ihre Kunden überall und jederzeit sicher und effizient zu bedienen.“

Meist fallen jedenfalls Gebühren fürs Geldabheben bei Kreditautomaten unabhängig von der ausgeworfenen Bargeldsumme an.

  • Hebt also jemand 80 Euro ab, entspräche eine Gebühr von 8 Euro einem Zinssatz von 10%.
  • Hebt aber zum Beispiel ein Student nur 40 Euro ab bei einem teuren Bankautomaten-Anbieter, bei welchem er kein eigentlicher Bankkunde ist, entsprächen 8 Euro Gebühr bereits einem Zinssatz von 20%.

Auch nicht günstig sei laut Stiftung Warentest das Geldabheben für Nicht-Bankkunden beispielsweise bei der Euronet (bis zu 4,99 Euro) oder der bekannten Reisebank (bis 3,95 Euro). Die beiden letzteren würden ihre Automaten häufig in

  • Hotels
  • Restaurants
  • Geschäften

anbieten.

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Cardpoint wie Euronet würden in ganz Deutschland über 1000 Geldautomaten zur Verfügen stellen. Das Bankhaus August Lenz bringe es immerhin auf über 700 Automaten.

Erklecklich können aber auch ganz normale und bekannte Banken beim Gebühreneintreiben sein – wie die Hamburger Volksbank.

So kassiere die Hamburger Volksbank – eine hanseatische Institution – immerhin bis zu 5,95 Euro für das Auswerfen von Bargeld am Automaten für nicht eigene Bankkunden. Teuer könnten auch die Berliner Sparkasse, Commerzbank oder Sparda Bank Berlin werden mit Kosten von jeweils über vier Euro für Geldabheber, welche keine originären Bankkunden seien.

Die Banken begründen ihre hohen Kosten damit, dass sie für das Bereitstellen von Geld für Fremdkunden Kosten hätten, welche sie nur über Gebühren decken könnten.

Doch: Auch wenn einige Banken behaupten, die hohen Gebühren fürs Bereitstellen von Bargeld an Kreditautomaten hänge auch mit der Niedrigzinspolitik und den Negativzinsen auf Guthaben zusammen, welche die Europäischen Zentralbank verlangt:

Das Geschäft mit Gebühren fürs Geldabheben läuft in Deutschland sei Jahrzehnten auf einem ähnlich hohen Niveau, lautet die Beobachtung von steuerratschlag.eu.

Immerhin: Deutschlands große Privatkundenbanken – darunter sind die Commerzbank oder Deutsche Bank – senkten ihre Gebühren fürs Geldableben für nicht Bankkunden auf 1,95 Euro ab.

Sie hoffen nun, dass vor allem Deutschlands Sparkassen und Volksbanken, welche seit vielen Jahren recht hohe Kosten fürs Geldableben von Nicht-Kunden verlangen, diesem Beispiel folgen.

Grund: Da Sparkassen und Volksbanken in Deutschland mit das dichteste Filialnetz haben, wäre damit die Grundversorgung mit Bargeld für viele Verbraucher erheblich billiger.

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Von Tim

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