Das Logo der Müller Drogeriemärkte ist mittlerweile in Deutschland allgegenwärtig.
Das Logo der Müller Drogeriemärkte ist mittlerweile in Deutschland allgegenwärtig.

Der schwäbische Unternehmer Erwin Müller aus Ulm ist vielen bekannt als Gründer der Müller Drogerie-Kette, welche ihr Geschäft unter anderem mittels einer Müller Management Ltd. in London bündelt.

Nun wird vor dem Landgericht Ulm ein Fall verhandelt, in welchem sich der erfolgreiche Geschäftsmann Erwin Müller gegen eine Bank wendet: Die Schweizer J. Safra Sarasin. Sie habe ihn falsch beraten, als es um die Anlage von vielen Millionen Euro ging, sagt Müller.

Deshalb fordert er in einem Gerichtsverfahren, welches am Montag in Ulm startet, Schadensersatz in Höhe von 45 Millionen Euro. Der Streit zwischen Müller, 84, und Safra Sarasin dauert bereits mehrere Jahre.

Erwin Müller klagt aber nicht als Unternehmer gegen Safra Sarasin, sondern als Privatmann. Er sagt, die Fondsanteile, welche ihm Safra Sarasin aufgeschwatzt hätte, seien letztlich wertlos gewesen. Die Bank, beziehungsweise deren Mitarbeiter, hätten ihn also falsch beraten.

Das in Basel ansässige Schweizer Bankhaus streitet diese Vorwürfe ab. Zudem hatte das Bankhaus versucht, sich einen Heimatvorteil zu erstreiten, indem ein Anlauf unternommen worden war, den Gerichtsstand von Ulm in die Schweiz zu verlagern.

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Dies misslang allerdings, da die zuständige Richterin am Landgericht Ulm, Julia Böllert, dies 2014 abgelehnt hatte. Der deutsche Bundesgerichtshof hatte wiederum eine Beschwerde Sarasins gegen diese Entscheidung 2015 ebenfalls abschlägig beschieden.

Zu dem am Montag unter großer öffentlicher Anteilnahme in Ulm startenden Prozess soll Erwin Müller persönlich erscheinen und aussagen.

Die Auseinandersetzung mit Erwin Müller ist nicht die einzige, in welche das von der brasilianischen Familie Safra geführte Bankhaus Safra Sarasin verwickelt ist. Bereits 2015 schrieb das Manager Magazin:

„Schwerreiche Kunden“ wie der einstige AWD-Gründer Carsten Maschmeyer (55) und der westfälische Großschlachter Clemens Thönnies (58) fühlten sich von Safra Sarasin „betrogen“.

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Dabei gehe es um dubiose Anlageoptionen und umstrittene „dubiose Steuersparmodelle“. Safra Sarasin gilt mittlerweile als angeschlagen, wobei, führte das Manager Magazin 2015 aus, gar ein Verkauf des Traditionsbankhauses diskutiert worden sei.

Hintergrund Müller Drogeriemärkte:

Für die Müller Drogeriemärkte arbeiten nach Angaben des Unternehmens rund 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wovon rund 950 Auszubildende (Azubis) seien.

Insgesamt betreibe das Unternehmen 758 Filialen, darunter 534 in Deutschland, 52 in der Schweiz, 75 in Österreich, 11 in Spanien, 16 in Slowenien, 36 in Ungarn und 34 in Kroatien (Quelle: Müller Presse).

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Von Tim

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