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Samstag, 27. August 2022

Sozialpolitik -

Grundeinkommen in der Schweiz könnte im Dorf 34 Mio. Euro kosten

Hartz IV gibt es in der Schweiz nicht, dafür wird jetzt ein Grundeinkommen getestet. Hier der Bodensee auf der Schweizer Seite. (Bild: pixbabay.com | CC0 Creative Commons)
Hartz IV gibt es in der Schweiz nicht, dafür wird jetzt ein Grundeinkommen getestet. Hier der Bodensee auf der Schweizer Seite. (Bild: pixbabay.com | CC0 Creative Commons)

Eine Schweizer Filmemacherin hatte die Idee, anhand eines Dorfes einmal zu testen, ob das immer wieder diskutierte nahezu bedingungslose Grundeinkommen für Bürger eingeführt werden könnte. Während es das Thema in Deutschland kaum aus den Talkshows in die Realpolitik schaffte, sieht das in dem Alpenland Schweiz anders aus.

Nach langer Suche fand nämlich Initiatorin Rebecca Panian (39) ein kleines Dorf bei Zürich, und zwar Rheinau. Dort soll jetzt ein Jahr lang das Grundeinkommen getestet und dokumentiert werden. Eine Voraussetzung ist lediglich, dass man in dem Dorf wohnt und schon über 25 Jahre alt ist. [1]

Basis für den Test zum Grundeinkommen in der Schweiz ist eine Volksinitiative, welche vor zwei Jahren ein solidarisches Grundeinkommen für die Bedürftigen als Wunsch an die Politik kommunizierte.

Allerdings stimmte damals die Mehrheit der Schweizer gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen. Nur rund ein Drittel, also jeder dritte Bürger, hatte dafür gestimmt.

Auch wenn in Rheinau vor zwei Jahren angeblich über 70 Prozent der Stimmberechtigten gegen ein Grundeinkommen für jeden stimmten, heißt es nun:

Die Rheinauer seien „Feuer und Flamme“ für das Projekt, welches direkt in ihrer Mitte stattfinden soll.

Doch noch ist es nicht soweit. Denn die Schweizer Filmemacherin und Initiatorin Panian suche nach wie vor Sponsoren für ihr Projekt des Grundeinkommens.

Im Gespräch ist auch Crowdfunding. Das Wort steht für die Masse an Bürger, welche Geld geben, um ein bestimmtes Projekt zu fördern.

1300 Bewohner können sich bewerben

Insgesamt können sich 1300 Bewohner von Rheinau für ein Grundeinkommen anmelden. Doch nur wenn mindestens die Hälfte der Rheinauer mitmacht, soll das Sozialprojekt überhaupt starten.

Billig dürfte es nicht werden. So muss man kein Mathematikgenie sein, um auszurechnen:

Wenn 1300 Bürger monatlich 2.500 Euro erhalten und das ein Jahr lang, laufen Kosten in Höhe von 39 Millionen Franken auf, beziehungsweise rund 34 Millionen Euro.

Die Schweizer Zeitung „Blick“ zitiert den Rentner Marcel Zwahlen (71) mit den Worten: „Das Projekt kommt bei uns im Dorf sehr gut an. Wir können nur profitieren!“

Einzelnachweise

[1] Die Rheinauer sind Fans des bedingungslosen Grundeinkommens «Ich stimme auf jeden Fall dafür», von Andreas Hobi, In: Der Blick vom 6. Juni 2018. Abgerufen am 8. Juni 2016.



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