In Berlin gibt es Tausende normale gelbe Taxis aber nur wenig Uber-Angebote, wie diese Uber-Karte zeigt.
In Berlin gibt es Tausende normale gelbe Taxis aber nur wenig Uber-Angebote, wie diese Uber-Karte zeigt.

In den USA berichten mehrere Zeitungen, darunter das „The Wall Street Journal“, wonach der amerikanische Taxi-Konkurrent im Personenbeförderungsgeschäft, die Uber Technologies Inc., angeblich bis zu 120 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 104 Milliarden Euro) durch einen Börsengang einnehmen könne.

Die hohe Uber-Bewertung wird aber natürlich gezielt von Investoren gestreut, die schon in Uber investiert haben und wissen:

  • Je mehr über Medien der angebliche Wert eines Unternehmens in die Höhe gejazzt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dann beim IPO, also dem eigentlichen Börsengang, auch Asiaten, Araber und Amerikaner selber Dutzende Milliarden Euro auf amerikanische Konten schieben.

Klar spielt dabei auch die Hoffnung mit, dass Uber eine Erfolgs-Story im Bereich Aktien hinlegen könnte, wie es anderen Silicon Valley-Aktien gelungen ist. So der Amazon-Aktie, Google-Aktie (heute der Alphabet-Aktie), Microsoft-Aktie oder Facebook-Aktie.

Das The Wall Street Journal rechnet vor, wonach der angebliche mögliche erzielbare Börsenwert von Uber in Höhe von über 100 Milliarden Euro heute mehr als doppelt so hoch sei als noch vor zwei Monaten berechnet:

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„Ubers Bewertung wäre damit mehr wert, als General Motors Co., Ford Motor Co. oder Fiat Chrysler Automobiles NV zusammen.“

Der angebliche Börsenwert

Den angeblichen möglichen Börsenwert von 120 Milliarden Dollar sollen angeblich Analysten der amerikanischen Investmentbanken Goldman Sachs Group Inc. und Morgan Stanley MS prognostiziert haben. Das behaupten zumindest nicht näher genannte Personen gegenüber dem The Wall Street Journal.

  • Allerdings zweifeln Kritiker diesen Börsenwert an. „Das Unternehmen Uber spielt in Deutschland kaum eine Rolle und auch in Spanien, den Niederlanden oder Frankreich nicht“, sagt ein Börsianer gegenüber steuerratschlag.eu.

Wenn überhaupt, höre man von Uber eher davon, dass das Unternehmen faktisch in zahlreichen deutschen Städten Fahrverbote erhalten habe.

Uber ist in den USA 2009 gegründet worden und konnte zumindest in einigen Ländern weltweit Dank einer aggressiven Preispolitik Fuß fassen. Allerdings ging das nicht ganz geräuschlos ab:

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Uber-Co-Gründer ist Travis Kalanick, der allerdings nach zahlreichen Negativ-Schlagzeilen seinen Hut nehmen musst.

Skandalgeschütteltes Unternehmen

Ein Skandal war beispielsweise, als klar wurde, dass Uber Kreditkarteninformationen und App-Buchungen abgeglichen haben soll, um Personenprofile zu erstellen – ohne Zustimmung oder Wissen der Kundschaft. Angeblich habe man das zwischenzeitlich aber beendet, heißt es von Uber.

Aktueller Uber-CEO ist Dara Khosrowshahi.

Uber war auch in Deutschland immer wieder auf der Suche nach Managern. „Allerdings ist das ganze Recruiting chaotisch abgelaufen“, berichtet ein deutscher Internet-Manager.

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Mal habe er über Skype mit einem Uber-Manager aus Paris ein einstündiges Vorstellungsgespräch machen müssen.

Dann habe er wieder mit einem neuen Londoner Uber-Manager das Vorstellungsgespräch wiederholen müssen. Nur: Wenige Tage später habe er feststellen müssen, dass beide Manager schon wieder weggewesen seien. „Unzuverlässigkeit pur im Recruiting also“, so der Betroffene.

Außerdem sei das angebotene Gehalt „lächerlich niedrig“ gewesen. Die „dicke Kohle“ sackten lediglich Manager ein, die direkt für die Uber-Zentrale in den USA „oder vielleicht noch in London“ arbeiteten.

„Europäische Manager versucht man mit einem Appel und Ei abzuspeisen“, lautet sein wenig schmeichelhaftes Fazit zur Bewertung von Uber als Arbeitgeber.

Derweil versucht Uber seine Geschäftsbereiche immer weiter auszuweiten.

So bastelt das Unternehmen beispielsweise an „Uber Eats“ („Köstliches Essen, einfach geliefert“), „Uber for Business“ („So transportieren Teams Fahrgäste“) oder an „JUMP Bikes“ („E-Bikes ohne Dockingstation, mit Elektroantrieb“).

Einzelnachweise

Uber Proposals Value Company at $120 Billion in a Possible IPO, von Liz Hoffman, Greg Bensinger und Maureen Farrell, In: The Wall Street Journal vom 16. Oktober 2018.

Weitere Hintergründe zu Uber in Deutschland

https://youtu.be/UOeN7gcOojI

Quelle: YouTube-Video „UBER und die illegalen Machenschaften mit den Mietwagenunternehmen in Berlin“, von Adem G vom 7. Juli 2018. Abgerufen am 16. Oktober 2018.

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Von Elke

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