Skip to main content
Samstag, 27. August 2022

IPO -

Uber Börsengang soll angeblich 120 Milliarden Dollar einspielen können

In Berlin gibt es Tausende normale gelbe Taxis aber nur wenig Uber-Angebote, wie diese Uber-Karte zeigt.
Bild: https://www.uber.com/de/fare-estimate/
In Berlin gibt es Tausende normale gelbe Taxis aber nur wenig Uber-Angebote, wie diese Uber-Karte zeigt.

In den USA berichten mehrere Zeitungen, darunter das „The Wall Street Journal“, wonach der amerikanische Taxi-Konkurrent im Personenbeförderungsgeschäft, die Uber Technologies Inc., angeblich bis zu 120 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 104 Milliarden Euro) durch einen Börsengang einnehmen könne.

Die hohe Uber-Bewertung wird aber natürlich gezielt von Investoren gestreut, die schon in Uber investiert haben und wissen:

  • Je mehr über Medien der angebliche Wert eines Unternehmens in die Höhe gejazzt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dann beim IPO, also dem eigentlichen Börsengang, auch Asiaten, Araber und Amerikaner selber Dutzende Milliarden Euro auf amerikanische Konten schieben.

Klar spielt dabei auch die Hoffnung mit, dass Uber eine Erfolgs-Story im Bereich Aktien hinlegen könnte, wie es anderen Silicon Valley-Aktien gelungen ist. So der Amazon-Aktie, Google-Aktie (heute der Alphabet-Aktie), Microsoft-Aktie oder Facebook-Aktie.

Das The Wall Street Journal rechnet vor, wonach der angebliche mögliche erzielbare Börsenwert von Uber in Höhe von über 100 Milliarden Euro heute mehr als doppelt so hoch sei als noch vor zwei Monaten berechnet:

„Ubers Bewertung wäre damit mehr wert, als General Motors Co., Ford Motor Co. oder Fiat Chrysler Automobiles NV zusammen.“

Der angebliche Börsenwert

Den angeblichen möglichen Börsenwert von 120 Milliarden Dollar sollen angeblich Analysten der amerikanischen Investmentbanken Goldman Sachs Group Inc. und Morgan Stanley MS prognostiziert haben. Das behaupten zumindest nicht näher genannte Personen gegenüber dem The Wall Street Journal.

  • Allerdings zweifeln Kritiker diesen Börsenwert an. „Das Unternehmen Uber spielt in Deutschland kaum eine Rolle und auch in Spanien, den Niederlanden oder Frankreich nicht“, sagt ein Börsianer gegenüber steuerratschlag.eu.

Wenn überhaupt, höre man von Uber eher davon, dass das Unternehmen faktisch in zahlreichen deutschen Städten Fahrverbote erhalten habe.

Uber ist in den USA 2009 gegründet worden und konnte zumindest in einigen Ländern weltweit Dank einer aggressiven Preispolitik Fuß fassen. Allerdings ging das nicht ganz geräuschlos ab:

Uber-Co-Gründer ist Travis Kalanick, der allerdings nach zahlreichen Negativ-Schlagzeilen seinen Hut nehmen musst.

Skandalgeschütteltes Unternehmen

Ein Skandal war beispielsweise, als klar wurde, dass Uber Kreditkarteninformationen und App-Buchungen abgeglichen haben soll, um Personenprofile zu erstellen – ohne Zustimmung oder Wissen der Kundschaft. Angeblich habe man das zwischenzeitlich aber beendet, heißt es von Uber.

Aktueller Uber-CEO ist Dara Khosrowshahi.

Uber war auch in Deutschland immer wieder auf der Suche nach Managern. „Allerdings ist das ganze Recruiting chaotisch abgelaufen“, berichtet ein deutscher Internet-Manager.

Mal habe er über Skype mit einem Uber-Manager aus Paris ein einstündiges Vorstellungsgespräch machen müssen.

Dann habe er wieder mit einem neuen Londoner Uber-Manager das Vorstellungsgespräch wiederholen müssen. Nur: Wenige Tage später habe er feststellen müssen, dass beide Manager schon wieder weggewesen seien. „Unzuverlässigkeit pur im Recruiting also“, so der Betroffene.

Außerdem sei das angebotene Gehalt „lächerlich niedrig“ gewesen. Die „dicke Kohle“ sackten lediglich Manager ein, die direkt für die Uber-Zentrale in den USA „oder vielleicht noch in London“ arbeiteten.

„Europäische Manager versucht man mit einem Appel und Ei abzuspeisen“, lautet sein wenig schmeichelhaftes Fazit zur Bewertung von Uber als Arbeitgeber.

Derweil versucht Uber seine Geschäftsbereiche immer weiter auszuweiten.

So bastelt das Unternehmen beispielsweise an „Uber Eats“ („Köstliches Essen, einfach geliefert“), „Uber for Business“ („So transportieren Teams Fahrgäste“) oder an „JUMP Bikes“ („E-Bikes ohne Dockingstation, mit Elektroantrieb“).

Einzelnachweise

Uber Proposals Value Company at $120 Billion in a Possible IPO, von Liz Hoffman, Greg Bensinger und Maureen Farrell, In: The Wall Street Journal vom 16. Oktober 2018.

Weitere Hintergründe zu Uber in Deutschland

Quelle: YouTube-Video „UBER und die illegalen Machenschaften mit den Mietwagenunternehmen in Berlin“, von Adem G vom 7. Juli 2018. Abgerufen am 16. Oktober 2018.



Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*


Das könnte Sie interessieren

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt.
Mittwoch, 06. November 2019

Neutralitätspflicht verletzt -

Lagarde will nur noch grün investieren in der EZB und erntet heftige Gegenwehr

Eigentlich unterliegt die Europäische Zentralbank (EZB) einem Neutralitätsprinzip. Ihre Investments sollen sich an Kriterien wie Seriosität und Anlage-Sicherheit orientieren. Doch kaum ist die Französin Christine Lagarde im Machtzentrum der zweitwichtigsten Bank der Welt angekommen, gibt es Stunk wohin man schaut und einen drastischen internen Personalumbau. Grund: Lagarde will anscheinend auf den grünen Protestzug aufspringen, zumindest behauptet sie das öffentlich. So wolle sie angeblich nur noch in Unternehmen oder Anleihen investieren, […]

Millionengewinne mit Spielautomaten.
Sonntag, 09. Juni 2019

Software -

Manipulierte Spielautomaten für 48 Millionen Euro Steuerhinterziehung in Hagen genutzt?

Dass Steuerhinterzieher manchmal extrem trickreich vorgehen können, zeigt ein Fall, welcher vom Landgericht Hagen in Nordrhein-Westfahlen verhandelt wird. Hier stehen zwei Brüder vor Gericht. Sie sollen mit Hilfe einer in Spielautomaten eingebauten Software künstlich ihre Umsatzausweisungen drastisch und falsch nach unten gerechnet haben. Auf diesem Wege soll die sehr hohe Summe von 48 Millionen Euro Steuern hinterzogen worden sein. Die beiden Brüder, 39 und 43 Jahre alt, stehen gemeinsam mit […]

Die Bodenseestadt Konstanz.
Freitag, 10. Mai 2019

175 Euro -

SPD Bundesfinanzminister will Schweiz Grenzgänger nach Konstanz abstrafen und Steuern nicht mehr erstatten

Es hat viele Kaufleute in der Bodenseestadt Konstanz reich gemacht: Die Möglichkeit, dass Hunderttausende Schweizer vom Thurgau bis Zürich am Wochenende die Fahrt in die schöne und vom Zweiten Weltkrieg verschonte Altstadt von Konstanz unternehmen. Dort gehen sie dann shoppen und geben Jahr für Jahr Millionen Euro, beziehungsweise Franken, aus. Denn shoppen ist in Deutschland immer noch billiger als in der teuren, viele meinen auch überteuerten Schweiz. Doch das ist […]

Gehen die Steuern in Indonesien rauf? Hier Jakarta.
Montag, 11. Februar 2019

Einkommenssteuer -

Wahlkampf in Indonesien – Steuern könnten von 8,4 Prozent auf 16 steigen

In Indonesien wird 2019 ein neuer Präsident im Rahmen der Wahlen für die Zentralregierung von den Bürgern gewählt. Ein Thema dabei ist, ob die Einkommenssteuer erhöht werden soll. Die Nummer zwei im Kampf um den Stuhl des Präsidenten von Indonesien, Prabowo Subianto, kündigte jetzt an, er wolle im Falle eines Wahlsiegs die niedrige Einkommenssteuerquote für Bürger in Höhe von 8,4 bis 10 Prozent auf 16 Prozent erhöhen. [1] Subianto argumentiert, […]

Kommt die Krise?
Donnerstag, 24. Januar 2019

Absturz -

Finanzministerium bereitet Notfallplan für Rezension der Wirtschaft vor

An vielen Ecken und Enden knarrt es mittlerweile in Deutschlands Wirtschaft. Die Sorgen vor einem Wirtschaftseinbruch wachsen.  Und mit ihnen die Akten im Finanzministerium, die nur eine Frage beantworten sollen: Was tun, wenn die Wirtschaft nicht nur kriselt, sondern in eine Rezension rutscht? Einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins „Spiegel“ entsprechend, bereite das Berliner Bundeswirtschaftsministerium bereits einen entsprechenden Notfallplan vor. Die Pläne laufen unter der Führung von Bundeswirtschaftsminister Olaf Scholz (SPD). Im […]

Einbahnstraße: Wer arm ist in den USA ist froh über einen Mindestlohn.
Samstag, 29. Dezember 2018

Armut -

Mindestlohn USA: Missouri hebt auf 7,55 Euro die Stunde an

Nicht nur in Deutschland gibt es einen Mindestlohn, sondern auch in den USA. Hier teilte nun der Bundesstaat Missouri mit, der Mindestlohn pro Stunde werde auf 7,55 Euro erhöht. Das bedeutet ein Anstiegt von 60 Dollar-Cent, beziehungsweise 0,53 Euro-Cent. Auf einen Wochenlohn hoch gerechnet, verdienen ab Januar 2019 Bewohner in Missouri entsprechend mindestens 302 Euro im Rahmen einer 40-Stunden-Woche. Beziehungsweise einen monatlichen Mindestlohn von 1.208 Euro. Zum Vergleich: Der Mindestlohn […]