Donald Trump macht wahr und senkt massiv die Steuern. Ob nur die Reichen davon profitieren, oder auch die Mittelschicht und die Armen, wird sich zeigen. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)
Donald Trump macht wahr und senkt massiv die Steuern. Ob nur die Reichen davon profitieren, oder auch die Mittelschicht und die Armen, wird sich zeigen. (Bild: pixabay.com | CC0 Public Domain)

Während in Deutschland Bürger ab einem Einkommen von circa 54.000 von der CDU, CSU und SPD als Reiche angesehen werden und infolge dessen mit dem Millionärs-Spitzensteuersatz in Höhe von 42% belegt werden, senkt US-Präsident Donald Trump (Republikaner) nun massiv die Steuern.

So wird der Spitzensteuersatz für Spitzenverdiener von 39,6% in den USA auf 35% gesenkt. Zudem sind die ersten 24.000 US-Dollar (22.000 Euro), welche Lebenspartnerschaften in den USA nach Hause bringen, komplett steuerfrei.

Am markantesten der Steuerreform in den U.S. ist, dass es künftig nur noch drei Steuerstufen gibt und das Steuersystem damit erheblich vereinfacht wird. Vor allem die Steuererklärungen werden damit einfacher.

Auch an Familien hat die US-Regierung gedacht. So sollen Kinder steuerlich sich künftig deutlich besser auswirken, als bislang.

Ein Sprecher der US-Regierung erklärte zudem, wonach die US-Regierungsadministration nach wie vor den Aufbau von Jobs als Priorität Nummer eins ansehe.

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Voraussetzung hierfür seien Capital Investments. Deshalb würden Gewinne von Unternehmen auf Kapitalanlagen künftig nur noch mit 20% besteuert. Zum Vergleich: In Deutschland fallen hier 25% Steuern an.

Auch die Erbschaftssteuer für Unternehmer wird die US-Regierung deutlich reduzieren. Hierfür malte der Sprecher der amerikanischen Regierung dunkle Bilder an die Wand:

Man wolle die „Todessteuer„, also die Erbschaftssteuer, deshalb deutlich reduzieren, da es nicht sein könne, dass Unternehmer-Kinder sich ängstlich Sorgen machen müssten, wie sie die Erbschaftssteuer einmal bezahlen sollen.

Niemand, sagte die US-Regierung weiter, wolle Familienunternehmen verkauft sehen, nur da die Erbschaftssteuer angeblich „unfair hoch“ sei.

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Man werde deshalb insgesamt dafür sorgen, dass es für Unternehmer einen „massiven Steuerschnitt“ geben werde.

Die effektiv von den Unternehmen zu bezahlende Steuer, also die effektive Unternehmenssteuer, liege künftig in den USA deshalb nur noch bei 15%. Bislang betrug diese Steuer 35%. Die neue Körperschaftssteuer in den USA ist aber nur auf den ersten Blick eine Steuer auf dem Niveau von Deutschland.

So beträgt der Körperschaftssteuersatz für einbehaltene und ausgeschüttete Gewinne in Deutschland einheitlich zwar 15 % (Flat-Rate-Tax).

Allerdings wird in Deutschland auf die ausgeschütteten Gewinne auf Ebene der Beteiligten an welche die Gewinne gehen, grundsätzlich eine Kapitalertragsteuer von 25 % erhoben.

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Dies bedeutet aber auch: Ein Deutscher mit einem jährlichen Einkommen von 54.000 Euro muss prozentual fast doppelt so hohe Steuern bezahlen, wie ein Unternehmer, der sich eine Dividende ausschüttet.

Dies gilt für den 54.000-Euro-Verdiener ebenso für eine Abfindung, welche er auf Grund des Jobverlustes erhält. Es gilt zudem für das Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder die bescheidenen Mieteinnahmen durch das Vermieten einer kleinen Eigentumswohnung.

Auch hierauf müssen Deutsche mit einem Einkommen von jährlich 54.000 Euro bereits den Spitzensteuersatz in Höhe von 42% bezahlen.

Allerdings kommen zumindest für Unternehmen in Deutschland neben der Körperschaftssteuer in Höhe von 15% weitere Steuern hinzu:

Die Gewerbesteuer und Einkommensteuer auf unternehmerische Einkünfte. Effektiv liegt also für viele Unternehmen, auch den Mittelstand, die auf erwirtschaftetet Gewinne zu bezahlende Steuer bei 45%. Die zusätzlichen Steuern, wie Gewerbesteuer und Einkommenssteuer, entfallen in den USA.

Die US-Regierung erklärte weiter: Sie wolle künftig vor allem auf in der EU (Overseas) erwirtschaftete „Trillions of Dollars“, also Milliarden-Gewinne, ebenfalls nur noch 15% Steuern erheben.

Die US-Regierung begründet diesen Schritt folgendermaßen:

Man sei sicher, dass man so durch amerikanische Unternehmen in Europa und anderen Regionen der Welt erwirtschaftete Hunderte Milliarden Euro Gewinne wieder zurück in die USA bringen könne. Und dass so Millionen Jobs in den USA geschaffen würden.

Die neue Niedrigsteuer auf im Ausland erwirtschaftete Milliarden-Gewinne gelte auch für Gelder, welche amerikanische Unternehmen auf Offshore-Inseln parken würden.

Also beispielsweise den britischen Cayman-Inseln oder Bermuda Inseln.

Kritiker bezweifeln aber, dass Amazon, Google, Microsoft oder Facebook, die so oder so im Geld schwimmen, durch eine Überführung ihrer im Ausland geparkten Hunderten Milliarden Euro in die USA tatsächlich nennenswert neue Arbeitsplätze schaffen würden.

Jedenfalls erklärte die US-Regierung in ihrem Programm zur Steuerreform zudem:

Man wolle auch die Grundsteuer auf Immobilienbesitz abschaffen, oder Steuern auf die private Altersvorsorge: Also Steuern auf angespartes Vermögen fürs Alter in Form von Fonds oder anderer Geldanlagen.

In Deutschland muss beispielsweise schon beim Erwerb einer kleinsten Eigentumswohnung mit 60 Quadratmetern aus den 1930er Jahren eine Grundsteuer in Höhe von 3600 Euro an den Staat, beziehungsweise die Stadt, überwiesen werden.

Dies macht es für viele einfache Menschen noch schwerer, zu Immobilienbesitz fürs Alter zu kommen.

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Von Tim

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