Immer mehr Unternehmen suchen den schnellen Euro durch Aktienrückkäufe.
Immer mehr Unternehmen suchen den schnellen Euro durch Aktienrückkäufe.

Nach einer Studie kaufen immer mehr Unternehmen eigene Aktien zurück. Insgesamt hätten seit 2011 die börsennotierten Unternehmen Aktien mindestens im Wert von 2200 Milliarden US-Dollar zurückgekauft, berichtet jetzt der Schweizer Tagesanzeiger.

Als Beispiel führt die Schweizer angesehene Tageszeitung den deutschen DAX-Konzern Siemens a. Dieser habe bekannt gegeben, in den nächsten drei Jahren Aktien im Wert von drei Milliarden Euro zurückzukaufen.

Doch auch in der Schweiz kauften immer mehr Unternehmen, die in der Schweizer Börse SIX gelistet sind, eigene Wertpapiere wieder zurück. Mittlerweile fehle auch in der Schweiz kaum „ein prominenter Name“, der nicht eigene Aktien vom Börsenparkett zurückkaufe, schreibt der Tagesanzeiger.

Doch nicht überall stoßen Rückkaufprogramme auf positives Echo. So wird der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters, des amerikanischen Blackrock-Fonds mit den Worten zitiert, er halte den Weg falsch, statt in künftiges Wachstum zu finanzieren, eigene Aktien zurückzukaufen. Diese Aussage soll Laurence Fink in einem Brief an die 500 größten börsennotierten Unternehmen gemacht haben.

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Jedenfalls schätzten, schreibt der Tagesanzeiger weiter, Analysten der US-Bank Citigroup, dass börsennotierte Unternehmen, welche nicht im Finanzsektor engagiert seien, in den vergangenen vier Jahren Aktien im Wert von 2200 US-Dollar zurückgekauft hätten. Alleine Unternehmen, die auch im S & P Börsenindex gelistet sind, hätten im vergangenen Jahr, also 2014, eigene Aktien im Wert von 553,3 Milliarden Dollar zurückgekauft.

Ein Motor für Rückkaufprogramme scheint zu sein, dass Unternehmen durch An- und Verkauf eigener Aktien sich eine bessere Rendite versprechen. So hätten, sagt die Citibank, noch 1981 die Unternehmen mit Aktien-Rückkäufen im Schnitt 2 Prozent Rendite gemacht. Heute liege dieser Wert im Schnitt bei 25 Prozent bis 51 Prozent.

Dennoch wird auch kritisiert, dass eine solche Denke kurzfristig sei, da keine wirklich langfristigen Unternehmenswerte durch Produktion und Innovation geschaffen würden. Vielmehr profitiere letztlich nur einer von solchen Aktienrückkaufprogrammen: Die Fondsmanager, beziehungsweise die Manager im betroffenen Unternehmen, die kurzfristig dem Unternehmen einen höheren Gewinn erwirtschafteten und dafür selber höhere Boni erhielten. Würden aber Konzerne in Wachstum investieren, liege im Fünfjahresmittel die Rendite bei 19 Prozent pro Jahr.

Wie reich viele Finanzinstitute sind, auch darauf verweist der Schweizer Tagesanzeiger. So belaufe sich alleine das Girokontoguthaben der Schweizer Banken derzeit – also im November 2015 – auf 380 Milliarden Schweizer Franken.

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