Viele Deutsche verdienen trotz Fulltimejob wenig. Besonders wenig Geld nehmen Hotel-Mitarbeiter und sonstige Touristiker- oder Gastro-Mitarbeiter mit nach Hause.
Viele Deutsche verdienen trotz Fulltimejob wenig. Besonders wenig Geld nehmen Hotel-Mitarbeiter und sonstige Touristiker- oder Gastro-Mitarbeiter mit nach Hause.

Am Arbeitsmarkt gilt die Regel: Je seltener ein persönliches berufliches Können ist, desto höher sind die Gehälter. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass, wer eine Dienstleistung anbietet, welche viele andere auch so können, das Gehalt niedriger ist. Angebot und Nachfrage bestimmen den Lohn.

Eine Ministeriums Studie kommt nun zu dem Ergebnis: 3,38 Millionen Deutsche verdienten pro Monat weniger als 2000 Euro brutto und dies trotz Vollzeitjob.

Betroffen sind Arbeitnehmer in Ostdeutschland wie Westdeutschland. Das teilte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin mit. Dem war wiederum eine Anfrage einer Linken Abgeordneten im Bundestag vorausgegangen.

Konkret hatte die sächsische linken Abgeordnete Sabine Zimmermann wissen wollen, wie es um die Lohnsituation bei den Niedrigverdienern in Deutschland steht. Zimmermann, 58, stammt aus dem Wahlkreis Zwickau, der Heimat der Trabbi-Produktion.

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Denn in Zwickau sind zwischen 1958 und 1991 über drei Millionen Trabbis gebaut worden. Die Lieferzeit betrug pro Stück bis zu zwölf Jahre auf Grund der Planwirtschaft in der DDR, die bis 1990 bestand.

Jeder 6. Arbeitnehmer

Zimmermann sei 2005 über die offene Landesliste Sachsen der Linkspartei.PDS in den Bundestag gekommen, schreibt Wikipedia.[i]

Nimmt man die 3,38 Millionen Deutsche als Basis, welche unter 2000 Euro Brutto im Monat für einen Ganztagsjobs verdienen, heißt das: 16 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gehören in diese Gruppe, also jeder 6. Arbeitnehmer oder jede 6. Arbeitnehmerin.

Das ZDF schreibt online hierzu:

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„In Westdeutschland kamen 2,32 Millionen Vollzeitbeschäftigte (13,5 Prozent) auf weniger als 2.000 Euro brutto, in Ostdeutschland 1,06 Millionen (27,5 Prozent). Die höchsten Anteile hatten mit 32,6 Prozent Mecklenburg- Vorpommern und mit 30,2 Prozent Thüringen – die niedrigsten mit 11,4 Prozent Baden-Württemberg und mit 11,5 Prozent Hamburg.“[ii]

Allerdings gibt es große Unterschiede in den Branchen. Dies habe wiederum eine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer im Bundestag ergeben. Der 39-Jährige sitzt seit 2017 für den Bundestagswahlkreis Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II im Reichstag. [iii]

Am wenigsten werde in den Bereichen Tourismus, Hotels und Gaststätten verdient. Am besten lägen Beschäftige in der Informatik- und IT-Berufen.

Während in Deutschland der Mindestlohn bei im Schnitt 1500 brutto im Monat liegt, auch für Praktikanten, deren Praktikum nicht zwangsweise durch eine Hochschule vorgeschrieben ist, liegt der Mindestlohn in der Schweiz bei rund 4500 Franken im Monat, umgerechnet rund 3950 Euro.

Einzelnachweise

[i] Sabine Zimmermann, MdB, In: Wikipedia Deutschland.

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[ii] Etwa jeder Sechste verdient weniger als 2.000 Euro, In: ZDF Online vom 28.4.2019.

[iii] René Springer, MdB, In: Wikipedia Deutschland.

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Von Elke

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